Frankfurter Buchmesse 2014 | Gastland Finnland

Russland, Schweden und Europa – Was dominiert die finnische Literatur?

Heute beginnt in Frankfurt offiziell die Buchmesse. Gastland ist in diesem Jahr Finnland. Reporter Marten Hahn ist deshalb zuvor nach Finnland gereist und hat sich umgehört, ob es eine Schnittstelle zwischen finnischer Literatur und Europa gibt.

Wo verortet sich Finnland kulturell? Welchen Einfluss haben die Nachbarländer Schweden und Russland? Reporter Marten Hahn hat sich in Finnland umgehört, um zu erfahren, welche Themen die finnische Literatur derzeit prägen.

Verschiedene Einflüsse

Die Autorin Rosa Liksom sieht historisch bedingt drei verschiedene Einflüsse, die die heutige Finnische Kultur ausmachen: das Ursprüngliche, die hochgebildete, schwedische Kultur und das Byzantinische aus Russland. Der studierten Anthropologin ist 2011 mit ihrem Roman „Abteil Nr. 6“ ein Bestseller gelungen. Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die gemeinsam mit einem russischen Arbeiter und Kriminellen an Bord der Transsibirischen Eisenbahn durch die kollabierende Sowjetunion reist. Schonungslos und doch liebevoll beleuchtet Liksom die russische Seele.

Europäische Themen

Eine europäische Kultur, die sich dem entgegenstellt, sieht sie nicht. Aber europäische Themen gibt es: den Flüchtlingsstrom, der an der Festung Europa zerschellt. Und die Schicksale derer, die in den Treibhäusern Südspaniens schuften. Ville Tietäväinen hat diesem Stoff eine 216 Seiten starke Graphic Novel gewidmet: „Unsichtbare Hände“. Das Buch, das Tietäväinen über Finnlands Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Und auch zuhause wurde es von Kritik und Lesern gefeiert. Dabei ist die Zahl von Einwanderern und Flüchtlingen, die nach Finnland kommen, verschwindend gering.

Am Rand der Gesellschaft

Auch Tuomas Kyrös Roman „Der Bettler und der Haase“, über die bizarre Odyssee eines Roma durch Finnland, ist eine Geschichte über Europa. Wenn auch genauso humorvoll wie tragisch. Eine Kombination, die viele Gegenwartsromane junger, finnischer Autoren prägt.

In Mikko Rimminens „Der Tag der Roten Nase“ geht es auch um den Rand der Gesellschaft. Doch Rimminens Geschichte dreht sich um eine arbeitslose Frau, die sich vor lauter Einsamkeit als Marktforscherin ausgibt und fremde Wohnungen besucht.


Transparenz

Die Reise von Marten Hahn ist von folgenden Firmen unterstützt worden.

Best Western Premier Hotel Katajanokka (Helsinki) www.bwkatajanokka.fi
Sie wollten immer schon mal ein Gefühl dafür bekommen, wie das so ist, im Knast zu sitzen? Das Hotel auf der Katajanokka-Halbinsel ermöglicht dieses bizarre Erlebnis – natürlich ohne die Nachteile, die die Zeit in einer echten Haftanstalt mit sich bringt. Die Zellen der historischen Justizanstalt wurden durch geräumige Zimmer ersetzt. Und Sie können kommen und gehen wann Sie wollen. Zum frühstücken müssen die Gäste allerdings in den fensterlosen Keller. Gut möglich, dass da ein wenig Beklemmung aufkommt.
Merikasarminkatu 1, Helsinki

Hotel Kultahovi (Inari, Lappland)
Das Traditionshaus liegt direkt am Juutua-Fluss. Einige der Zimmer haben eine eigene Sauna. Bar und Lounge mit Blick auf den Fluss sind so modern wie gemütlich. Das Restaurant bezieht seine Produkte von lokalen Fischern und Rentierzüchtern.
Saarikoskentie 2, Inari.

Europcar
Mietwagen für ein Wochenende Sa/So ab Flughafen Helsinki ab 98,20 Euro.

Redaktion