Freistunde | “Ach ja, sagt der Löwe” – Hörspiel Matthias Wittekopf

Reportagen und Portraits, Essays und Features – in der „Freistunde“ haben längere und experimentelle Formate ihren Platz. Diesen Monat: die Gewinnerproduktionen des 11. Internationalen Hörspielwettbewerbs. Los gehts mit dem besten Langhörspiel.

Im August senden wir in der „Freistunde“ die Gewinner-Produktionen des 11. Internationalen Hörspielwettbewerbs, dessen Medienpartner detektor.fm war. Heute beginnen wir mit dem Besten Langhörspiel:

„Ach ja, sagt der Löwe“ entstand aus einem Hörspiel-Workshop im Franz Sales Haus Essen, an dem sieben erwachsene Männer mit geistiger Behinderung teilnahmen. Dem Workshop „Hört mal, wer da spielt!“ war keine Geschichte vorgegeben. Das Material entstammt stattdessen der Stimmen und den Klängen, die bei Unterhaltung und Spiel erzeugt wurden.

Mathias Wittekopf setzte es zu einer Collage in Form eines Klangbilderbuches zusammen, das die außerordentliche und besondere Kreativität der Teilnehmer hörbar macht.

Aus der Begründung der Jury:

„Es war unter allen Einreichungen das Hörspiel, das sich am weitesten aus dem Fenster gelehnt hat. Es hat etwas riskiert: nämlich die gängigen Hörspielerwartungen zu enttäuschen. Es kommt von Anfang an ohne eine geschriebene Story aus, ohne herkömmlichen Background-Sound und ohne professionelle Sprecher. In einer musikalischen Inszenierung sprechen und handeln geistig-behinderte Menschen auf kreative und unvorhersehbare Weise. […] Erfrischend, als Hörer nicht mit einer verbalen Botschaft konfrontiert zu werden, als vielmehr in die Besonderheit emotionaler Tiefe und assoziativen Denkens der Akteure und der sie umgebenden Klangdetails eintauchen zu können. Was das alles ist, was das alles soll und was wir alles damit zu machen gedenken, ist reichlich innere Arbeit für jeden Hörer selbst.“


Redaktion