Freistunde | “Wir träumen Meret” – Hörspiel des Kollektivs Frei_Raum

Wie vertont man das Werk einer bildenden Künstlerin? Das schweizer Kollektiv Frei_Raum geht in seinem Hörspiel „Wir träumen Meret“ der Arbeit von Meret Oppenheim auf die Spur und ist für seinen virtuellen Spaziergang beim 11. Internationalen Hörspielfestival mit dem Preis für die „Beste Idee und Klanggestalt“ ausgezeichnet worden.

„Wir träumen Meret“ ist ein Hörspiel, das sich mit der Künstlerin Meret Oppenheim auseinandersetzt. Ein Spaziergang zu ihrem Brunnen am Waisenhausplatz in Bern wird zu einer Spurensuche in und nach Meret Oppenheims Arbeitsweise.

Das Kollektiv Frei_Raum Ausgehend von Oppenheims Zitat „Der Künstler träumt für die Gesellschaft“ folgen wir dem lebenslangen Dialog mit ihren Träumen sowie den Zeugen ihrer künstlerischen Überzeugung.

Aus der Begründung der Jury:

„Dem Hörspiel „Wir träumen Meret“ des Kollektivs Frei_Raum gelingt es, in einer experimentellen Annäherung an ein Kunstwerk und seine Künstlerin, einen vielschichten und reizvollen Klangraum sowie eine bestechende akustische Virtualität zu erzeugen. Die sensible Inszenierung aus Originaltönen, Featureelementen und Musik erschafft einen Raum, der nicht additiv bebildert, sondern sich in offen bleibenden Aspekten erweitert und darin den Hörer selbst zum Spurenleser macht. […] Die Inszenierung von „Wir träumen Meret“ nimmt dabei die künstlerische Idee Meret Oppenheims auf, die wir im Brunnen am Waisenhausplatz in Bern antreffen: Das Künstliche wird dem natürlichen Prozess ausgesetzt, um diesen in das Kunstwerk zu integrieren. Und so provoziert das Hörstück, in dessen Zentrum der Brunnen steht, durch einen vielschichtigen narrativen wie atmosphärischen Raum die Vorstellungskraft des Hörers, der die angebotenen Fäden aufnehmen und mit Eigenem zu einem Ganzen spinnen muss. Dann erst, scheint es, ist er wirklich da gewesen am Brunnen von Meret Oppenheim.“