Gärtnern in der Stadt: Die neue Lust auf das eigene Grün

In Deutschland gibt es knapp eine Million Kleingärten, dazu unzähliche städtische Gartenprojekte: Die Lust auf Natur wächst unter jungen Städtern. Das hat Folgen für die Kleingartenvereine.

Lange Zeit war es so: Wer in der Stadt wohnt, fährt entweder raus aufs Land, um Natur zu erleben – oder pachtet einen Kleingarten im örtlichen Kleingartenverein.

Christa Müller 

Mittlerweile werden die Städte aber selbst immer grüner: Da wachsen Sonnenblumen an Häuserwänden. Irgendjemand hat Blumeninseln auf dem Gehweg angepflanzt und brachliegende Häuserlücken mit Gemüsegärten gefüllt.

Viele Stadtbewohner haben die Lust am Gärtnern wiederentdeckt. Und sie wollen ihre Lust nicht in einer eingezäunten Parzelle ausleben, sondern erklären einfach gleich die ganze Stadt zum Garten.

Wir haben mit Christa Müller über die Bedeutung von Gärten in der Stadt gesprochen. Sie ist Soziologin und befasst sich seit Jahren mit dem Phänomen Urban Gardening.

Man versucht auch,sensibel mit der Stadtnatur umzugehen und einen eigenen Platz darin zu finden. Es geht auch darum, dass der Mensch hier nicht mehr sich inszeniert als Herrscher über die Natur, sondern eher als jemand, der kooperieren will – mit der Natur und mit anderen. (Christa Müller)

Generationenkonflikt im Kleingartenverein

Gärtnern in der Stadt ist nicht neu – schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts gibt es kleine Gartenanlagen, die das Elend der Ärmsten lindern sollten. Was einmal aus der bloßen Not heraus entstand, ist inzwischen ein Ort der Erholung, den vor allem ältere Menschen genießen. Inzwischen wächst aber die Zahl junger Familien, die das Gärtnern für sich entdecken und in die Schrebergärten einziehen. Doch kann das klappen, wenn Kinderscharen auf Gartenzwerge treffen?

Vanessa Schneider hat sich umgesehen in Deutschlands erster Schrebergartenkolonie, dem Kleingartenverein Dr. Schreber e.V. in Leipzig.

Kleingarten oder Urban Gardening?

Julia Schumacher und Jan Wiedemann 

Die Sehnsucht nach einem Stückchen eigenem Grün kennen viele Großstädter. Die Vorstellung von Gras unter den Füßen, singenden Vögeln und dem Duft von frischem Grün und Gegrilltem klingt verlockend, doch die Stadt wollen sie dafür meist nicht verlassen.

Einige von Ihnen schließen sich deshalb zeitlich begrenzten Urban-Gardening-Projekten an. Andere wollen lieber etwas festes. So wie Julia Schumacher und Jan Wiedemann. Zusammen mit einem weiteren Freund sind die beiden Studenten stolze Besitzer ihrer eigenen grünen Stadt-Oase.

Wir haben Sie zu uns ins detektor.fm-Studio eingeladen und mit Ihnen über das Leben als junge Kleingärtner gesprochen.

Gärten in der Stadt – Ja oder Nein?

Kleingärten sind Erholungsräume. detektor.fm-Mitarbeiterin Karolin Döhne würde um nichts in der Welt darauf verzichten wollen. Vanessa Schneider sieht das anders, sie hat Argumente, die gegen die Laubenkolonien in Bestlage sprechen.

Ein Pro und Kontra zum Thema Stadtgarten.

(Kontra gesprochen von Stefanie Gerressen)



Redaktion