Gartenradio | Alma de l’Aigle und die Gartengesellschaft

Rettet den Garten!

Wie ein bedrohter Garten – vor fast 30 Jahren – Keimzelle für einen einzigartigen Verein wurde, der sich bis heute für Gartenkultur einsetzt.

Gartenradio sonntags bei detektor.fm

Wir bei detektor.fm senden sonntags ab 16 Uhr in unserem Wortstream das Gartenradio. Denn auch wir sind begeisterte Hörer der Geschichten rund um Schneeglöckchen, Gärten auf Mallorca oder Hochbeete. Natürlich gibt es das Gartenradio auch als Podcast – etwa bei Apple PodcastsDeezer oder Spotify.

Kleingartenvereine, Staudengesellschaften, Orchideenfreunde – es gibt unzählige Vereine, die sich mit Pflanzen und Gärten beschäftigen. Mit Gartenkultur beschäftigt sich nur ein Verein in Deutschland: die Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur. Gegründet wurde der Verein vor fast 30 Jahren, um einen einzigen Garten zu retten. Den Alma-de-l’Aigle-Garten in Hamburg-Eppendorf.

Naturgarten und Lebensphilosophie

1888 hatte Friedrich Alexander de l’Aigle das Grundstück in Hamburg-Eppendorf, damals noch an der Stadtgrenze gelegen, gekauft. Auf 8 000 Quadratmetern legte er aus Protest gegen die Bürgerlichkeit und ihre zugeschnittenen Gärten einen Naturgarten an. Dieser Garten war für Alma de l’Aigle (1889–1959), eine der drei Töchter, Ausgangspunkt ihrer Lebensphilosophie, nämlich, dass die Beschäftigung mit der Natur die individuelle Entwicklung des Menschen fördert. Natur und Kinder waren für die Pädagogin und Rosenkennerin zeitlebens die wichtigsten Pole.

Natur und Kinder

Die Lehrerin brachte nicht nur regelmäßig Schülerinnen in ihren Garten, sie war nach dem Zweiten Weltkrieg auch Mitbegründerin des Kinderschutzbundes. Sie schrieb Bücher über Erziehung, Geschichten für Kinder und ein Lesebuch über die Begegnung mit Rosen. In ihrem Buch „Ein Garten“ kommt ihre Lebensphilosophie besonders deutlich zum Ausdruck. Sie beschreibt das Gartenjahr im eigenen Garten in Hamburg-Eppendorf verwoben mit der Entwicklung von heranwachsenden Kindern. Pünktlich zu Alma de l’Aigles 130igsten Geburtstag hat der Verlag Matthes und Seitz ihr Buch „Ein Garten“ gerade neu aufgelegt.

1991 wurde die Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur gegründet, um Alma de l’Aigles Garten zu retten. Zumindest zum Teil ist das gelungen. Heute ist er Naturdenkmal. Und auch die Gesellschaft gibt es noch.

Wer die Menschen sind, die sich für Gartenkultur engagieren, was Gartenkultur eigentlich bedeutet, was das Besondere an Alma de l’Aigle und ihrem Garten war und ob auch heute noch Gärten gerettet werden müssen – hat sich Heike Sicconi bei einem Spaziergang durch den Garten erklären lassen.

Hier geht’s zur Folge.


Das Gartenradio gibt es auch als Podcast (u.a. Apple PodcastsDeezerGoogle PodcastsSpotify).

Redaktion