Georg-Büchner-Preis für Terézia Mora

„Eine sehr würdige Nachfolgerin“

Terézia Mora bekommt den Georg-Büchner Preis. Mit ihren Werken trifft sie „schmerzlich den Nerv unserer Zeit“, so urteilt die Jury.

Erich Kästner hat ihn. Sarah Kirsch hat ihn auch. Günter Grass ebenfalls. Sie alle sind Preisträger des Georg-Büchner-Preises, der wichtigste Literaturpreis in Deutschland. Die Akademie für Deutsche Sprache und Literatur hat nun die diesjährige Preisträgerin bekannt gegeben: Terézia Mora.

 Terézia Mora – Schriftstellerin, Autorin, Übersetzerin

Mora wurde in Ungarn geboren. Für ihr Studium kam sie 1990 nach Deutschland. In Berlin hat sie Hungarologie und Theaterwissenschaften studiert. Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin und Drehbuchautorin arbeitet sie als Übersetzerin für Texte aus dem Ungarischen. Diese Arbeit als Übersetzerin spiegelt sich auch in ihren eigenen Texten wider, meint Claudius Nießen von detektor.fm. Deswegen ist sie in seinen Augen auch eine würdige Nachfolgerin. Nach fünf Jahren nimmt den Preis außerdem wieder eine Frau entgegen. Zuletzt wurde Sibylle Lewitscharoff 2013 ausgezeichnet. Die Jury der Akademie für Deutsche Sprache und Literatur schreibt in ihrer Begründung: „In ihren Romanen und Erzählungen widmet sich Terézia Mora Außenseitern und Heimatlosen, prekären Existenzen und Menschen auf der Suche und trifft damit schmerzlich den Nerv unserer Zeit.“

Renommiertester Literaturpreis

Mittlerweile ist der Georg-Büchner-Preis der renommierteste Literaturpreis in Deutschland. Der Preis wurde schon zu Zeiten der Weimarer Republik vergeben. Damals noch vom Staat Hessen. Außerdem wurde er nur an Künstler verliehen, die ebenfalls aus Georg Büchners Heimat Hessen stammten. Seit 1951 wird er als allgemeiner Literaturpreis verliehen. Mittlerweile ist er mit 50.000 Euro dotiert. Der Preis lohnt sich also auch finanziell für die Preisträger und Preisträgerinnen. Ausgezeichnete Werke verkaufen sich natürlich auch besser. Beim Georg-Büchner-Preis geht es aber vorrangig um den literarischen Wert der Werke, sagt Claudius Nießen.

Ich würde immer dafür plädieren, dass man am Anfang anfängt. Also vielleicht mit ihrem Debüt „Seltsame Materie“. Aber auch ihre aktuellen Werke sind natürlich spannend. Und ich würde unbedingt ein bisschen was lesen, was sie übersetzt hat. (…) Lest Terézia Mora! – Claudius Nießen

Was der Preis für Moras Karriere bedeutet und wie er sich von anderen Literaturpreisen unterscheidet, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Claudius Nießen gesprochen. Er ist Literaturkenner und macht unter anderem auch den detektor.fm-Literaturpodcast Seite 37.

Ich habe das Gefühl, dass man das in ihren Texten auch spürt, dass sie so genau arbeitet mit Sprache und mit dem, was sie ausdrücken will.Claudius Nießen 

Redaktion: Anja Bolle

Redaktion