Green Radio | Giftige Chemikalien in Alltagsprodukten entlarven

Wissen Sie, mit wie vielen Chemikalien Sie täglich in Kontakt kommen? Über ganz normale Alltagsprodukte kann der Körper sogar mit gesundheitsgefährdenden Stoffen in Berührung kommen. Ab sofort wird es zumindest einfacher zu erfahren, welche Stoffe das sind.

Jurek Vengels 

Rucksack, Telefon, Zahnbürste: Wir haben jeden Tag unendlich viele Produkte in der Hand. Doch was in diesen Produkten möglicherweise für Schadstoffe enthalten sind, das wissen wir in der Regel nicht. Das soll sich nun ändern.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND hat in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt ein Online-Formular entwickelt. Damit soll sich der Verbraucher über Chemikalien in Produkten informieren können – so einfach wie nie zuvor.

Grundlage dafür ist das Europäische Chemikaliengesetz REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien). Es erfasst bereits seit fünf Jahren Schadstoffe in Produkten. Unternehmen sind seitdem verpflichtet, bedenkliche Stoffe in ihren Produkten zu melden und genau Auskunft darüber zu geben. Allerdings sind die meisten Inhaltsstoffe nicht ausreichend gestestet. Denn solche Untersuchungen sind erst seit Beginn der 80er Jahre Pflicht. Das betrifft rund 96 Prozent der in der EU verwendeten Chemikalien.

Einige dieser Stoffe reichern sich in der Umwelt an und stehen im Verdacht, Krebs zu erregen, die Gene oder die Fruchtbarkeit zu schädigen oder das Hormonsystem zu stören. Trotzdem finden sich diese Stoffe in Produkten wieder, mit denen wir ständig in Berührung kommen.

 

Das soll sich nun ändern: Jedes Produkt ist ja bereits heute mit einem Barcode versehen. Mit der darunterliegenden Nummer kann man jetzt ganz einfach eine Verbraucheranfrage stellen. Diese wird automatisch an den Hersteller übermittelt – und der ist verpflichtet, Auskunft zu geben.

Wie die REACH-Anfrage genau funktioniert und was sie dem Verbraucher bringt, erklärt Jurek Vengels, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BUND.

Mit jeder Anfrage an den Hersteller steigt auch der Druck diese Stoffe zu vermeiden und wir hoffen, dass dadurch insgesamt die Produkte besser werden.

– Jurek Vengels, BUND


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