Harry Potter feiert 20 Jahre Jubiläum

Alohomora – Harry Potter öffnet Herzen

Seit 1997 begleiten Jugendliche auf der ganzen Welt Harry Potter in die magische Welt. Die Geschichte von dem kleinen Jungen mit dem zotteligen Haar und der Blitznarbe sorgt nun schon seit 20 Jahren für Furore – bei Fans, Wissenschaft und Kritikern.

Die erste Eingebung für die Geschichte von Harry Potter hatte J. K. Rowling 1990 bei einer Zugfahrt nach London. Von da an ließ ihre Fantasie ihr keine Ruhe mehr. Auf Listen und Zeichnungen sammelte sie Ideen zum Leben in Hogwarts und den Abenteuern von Harry Potter.

Was mit einer Kleinauflage von 500 Büchern begann, wurde zu einem weltweiten Hype, durch den 450 Millionen Bücher verkauft wurden. Band Eins der Reihe steht mit 107 Millionen Käufen auf dem zehnten Platz der weltweit meistverkauften Bücher.

Weltkultur oder Pop-Trash?

Bei so großem Erfolg kann die Story nicht ganz schlecht sein. Trotzdem halten viele die Bücher für überschätzt. Rowlings Schreibstil, insbesondere ihre Liebe zu Adverben, sei unprofessionell, heißt es. Außerdem hat sie sich streng genommen keine neue Welt ausgedacht, sondern nur die bestehende „verzaubert“. Aber ist nicht die unterschwellige Gesellschaftskritik genau das, was auch noch Erwachsene an der Geschichte fasziniert? Die realitätsferne und langsame Bürokratie des Zaubereiministeriums, die unverschämte und reißerische Journalistin Rita Kimmkorn und nicht zuletzt auch der ewige Kampf von Gut gegen Böse bieten viel Raum für Assoziationen mit der Wirklichkeit.

Was den besonderen Reiz von Harry Potter ausmacht, ist die enorm detailreiche, fantasievolle Welt, die dazu einlädt, einzutauchen. – Marion Gymnich, Anglistik-Professorin

Rollen als Vorbilder – auch in der Realität

Die Rollen waren für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene große Vorbilder. Da ist die intelligente Hermine, die in jeder Situation eine Lösung weiß. Da ist der loyale Ron, der trotz Streiterein für seinen besten Freund Harry einsteht. Und auch Charakter wie Luna Lovegood und Neville Longbottom zeigen, dass man nicht immer angepasst sein muss, um in eine Gruppe zu passen. Und auch im realen Leben haben sich die Schauspieler zu Vorbildern entwickelt. Emma Watson, beispielsweise, verkörperte Hermine Granger in allen Verfilmungen und ist dadurch zum Idol geworden. Mittlerweile nutzt sie ihre Reichweite für das UN-Programm „HeforShe“. Damit trägt sie einmal mehr zur guten Message von Harry Potter bei.

Die Romane haben nicht nur die Fans, sondern auch die Wissenschaft in ihren Bann gezogen. Wie man Harry Potter wissenschaftlich erforschen kann, hat Marion Gymnich von der Universität Bonn detektor.fm-Moderator Lucas Kreling im Interview erklärt.

Harry Potter hat mittlerweile einen mythischen Status erreicht.Marion Gymnich 

Redaktion: Dorothea Günther

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