Hintergrund zur Papstwahl: Was sind Jesuiten?

Der neue Papst ist Jesuit. Offiziell heißt das: Er gehört der „Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu“ an. Was es mit dem Orden auf sich hat, haben wir einen Religionswissenschaftler gefragt.

Hubertus Mynarek 

Auch für die Jesuiten gelten die drei typischen Ordensgelübde: Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Bei ihnen kommt allerdings noch eines explizit dazu: Gehorsam gegenüber dem Papst.

Gegründet wurde die Gesellschaft Jesu von Ignatius von Loyola – dem heiligen Ignatius. Der besondere Stellenwert, der unter Jesuiten dem Gehorsam gegenüber der Kirche beikommt, wird an einem Satz des Gründers deutlich. Ignatius sagte, er würde glauben, dass schwarz und weiß das Gleiche sind, wenn es die Kirche so vorgeben würde.

Wie diese und andere katholische Ordensgemeinschaften einzuschätzen sind und was es bedeutet, dass der Papst Mitglied des Ordens ist, fragen wir den Religionswissenschaftler und Kirchenkritiker Hubertus Mynarek. Er gilt als der erste deutschsprachige Theologieprofessor, der aus der Katholischen Kirche austrat.

Er müsste zum Revolutionär – zum religiösen Revolutionär – werden, um im Vatikan eine neue Ordnung zu schaffen, die wirklich, dem Beispiel Jesu und des Franz von Assisi folgend, Armut einführt. – Hubertus Mynarek über den Jesuit und neuen Papst Franziskus