Play
Kendrick Lamar empfängt den Pulitzer-Preis 2018. Foto: Timothy A. Clark | AFP
Bild: Timothy A. Clark | AFP

Pulitzer-Preis für Kendrick Lamar

„Rap ist hochgradige Poesie“

Erstmals in seiner Geschichte ist der renommierte Pulitzer-Preis an einen Rapper verliehen worden: nämlich an Kendrick Lamar. In ihrer Begründung würdigt die Jury nicht nur Lamars Dichtkunst, sondern auch sein scharfes Auge für gesellschaftliche Verhältnisse.

Die Entschmuddelung des Rap

Nicht erst mit Kendrick Lamar hat der HipHop wortgewaltige Sprachakrobaten hervorgebracht. Doch er ist der erste, der auch ins Pantheon US-amerikanischer Sprachkunst aufgenommen wird. Für sein Album „DAMN.“ erhält er den Pulitzer-Preis 2018 in der Kategorie Musik. Das hat die Jury des „Literatur-Oscars“ bekannt gegeben.

In ihrer Begründung spricht sie von einer „virtuosen Liedersammlung“, die „umgangssprachliche Authentizität und rhythmische Dynamik“ vereine. Dabei geht es jedoch nicht nur um die Freude an kunstvoller Sprache, wie die Preisrichter der traditionell politischen Auszeichnung klarstellen.

Es ist auf jeden Fall der Zeitpunkt: Da, wo das afroamerikanische Leben durch die Trump-Wahl und auch durch die Polizeiübergriffe gerade sehr im Fokus steht. — Stefan Johannesberg, Journalist

Im Widerstand gegen Trump-Amerika

Dass „DAMN.“ seit seinem Erscheinen im letzten Jahr viel Resonanz erzeugt, liegt auch am neuen Mann im Weißen Haus. Der Protest gegen Donald Trump wirkt als Triebfeder für den Conscious Rap.

Der Begriff steht für Musik, die nicht um Sex und Status kreist, sondern gesellschaftliche Konflikte und Missstände aufgreift. Und den Rap damit zu seinen Ursprüngen zurückführt: als Medium der Black Community und ihrer Sicht auf die amerikanische Gesellschaft und ihren alltäglichen Rassismus.

detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat mit dem Journalisten und Medienkenner Stefan Johannesberg über Kendrick Lamar und seine Pulitzer-Ehrung gesprochen.

Stefan Johannesberg - beschäftigt sich seit vielen Jahren journalistisch mit Medien und Popkultur.

beschäftigt sich seit vielen Jahren journalistisch mit Medien und Popkultur.
„Es ist definitiv ein Statement […], und zusätzlich ist Kendrick Lamar als Künstler und auch „DAMN.“ – mit ein paar Abstrichen – so gut, dass man das durchziehen kann. […] Es ist die Kombination aus beidem.“Stefan Johannesberg
Pulitzer-Preis für Kendrick Lamar 04:09

Redaktion: Johannes Schmidt

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen