Stadtgespräch: Helgoland – Aufruhr im Paradies

Die Tageszeitung taz und die Nordseeinsel Helgoland liefern sich einen bizarren Streit. Der Grund: ein nicht ganz so positiver Reisebericht.

Klaus Furtmeier 

Von einer „Oase der Ruhe“ ist im Internetauftritt der Insel Helgoland die Rede. Doch ganz so ruhig geht es dort im Moment nicht zu, denn die Helgoländer sind sauer. Der Grund für die Wut ist ein Reisebericht in der taz vom 30. Mai. Darin beschrieb Autorin Petra Schellen Helgoland als „Insel der roten Köpfe“, in Anspielung auf den Alkoholkonsum der Inselbewohner. Rot sind die Köpfe in der Tat, allerdings eher vor Wut über Schellens Beschreibung der Insel. Man forderte eine Entschuldigung von der taz, eine Richtigstellung und die Entlassung der Autorin. Die taz – rebellisch wie eh und jeh – ließ das nicht mit sich machen und setzte noch einen drauf mit einem weiteren spitzen Kommrntar.

Aber auch sonst stehen Helgoland unruhige Zeiten bevor, spätestens, wenn am 26. Juni über die Landaufschüttung zur Düne abgestimmt wird. Die ist eine kleine Nebeninsel, die etwa einen Kilometer von der Hauptinsel entfernt liegt. Diese soll nach den Plänen eines Hamburger Bauunternehmers bald mit dem Festland verbunden werden. Man erhofft sich davon vor allem wieder einen wachsenden Touristenstrom. Der ist auch nötig, denn die Helgoländer leben vom Tourismus. Der geht jedoch immer weiter zurück.

In Anbetracht dessen scheint der taz-Bericht und die nachfolgende Aufregung schon fast eine willkommene PR-Aktion. Ob dem so ist und wie die Helgoländer auf den Artikel reagierten, haben wir den dortigen Tourismusdirektor Klaus Furtmeier gefragt.