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Daniel Radcliffe als furzende Leiche in seinem neuen Film“Swiss Army Man“. Foto: capelight pictures

Kino | „American Honey“, „Die Welt der Wunderlichs“ und „Swiss Army Man“

Spannende und chaotische Reisen

Ein Road Trip durch die Staaten, eine durchgeknallte Familie auf dem Weg zu einem Casting und eine Leiche, die mittels Furz-Antrieb wie ein Schnellboot durch das Meer schießt. Film-Kenner Patrick Wellinski verrät, was sich in dieser Woche im Kino lohnt.

American Honey

Aufbruch, Lethargie, Sehnsucht und Scheitern. Irgendwo dazwischen befindet sich die 18-jährige Protagonistin Star. In einem Müllcontainer sucht sie nach Essen, als ein Auto mit einer feiernden Meute anhält. Jake, gespielt von Shia LaBeouf, fordert Star dazu auf, sich der Gruppe anzuschließen. Ohne viel nachzudenken, begibt sie sich in das Auto und die Reise in die Ungewissheit beginnt.

Ich glaube, dass der Film nicht weiß, was er mit den Figuren machen soll. Du reist mit denen mit und dann sind sie weg. – Patrick Wellinski, Film-Kritiker

Es sind junge Menschen wie die Afroamerikanerin Star, die sich den gesellschaftlichen Konventionen entziehen und in den Tag hinein leben. Sie fahren mit dem Auto durch die Staaten und ziehen in die verschiedensten Städte, um Zeitschriften-Abonnements zu verkaufen. „American Honey“ ist ein Coming of Age Film über die Widersprüche Amerikas.

Swiss Army Man

Hank ist auf einer einsamen Insel gestrandet. Er versucht, auf der Insel zu überleben, doch die Hoffnung auf Hilfe schwindet von Tag zu Tag. Schließlich beschließt Hank, sich zu erhängen, um seinem Leid ein Ende zu setzen. Doch plötzlich sieht er einen Menschen am Strand. Er geht zunächst von einem Toten aus, aber es kommt ein Lebenszeichen: Hank wird angefurzt.

Ich kann diesen Film nicht beschreiben. Es ist irgendwie ein homo-erotischer Buddy-Movie zwischen einem suizidalen Einsiedler und einer furzenden Leiche. – Patrick Wellinski

Der junge Mann, der an den Strand gespült wird, wird von Hank „Manny“ getauft . Manny (Daniel Radcliffe) hat besondere und nützliche Fähigkeiten. Zum Beispiel kann er mit seinem Mund Wasser spenden oder mittels Furzantrieb wie ein Schnellboot durch das Meer schießen. Bei „Swiss Army Man“ begleiten die Zuschauer Hank und Manny auf eine surrealistische Reise zurück in die Zivilisation.

Die Welt der Wunderlichs

Die ständig am Rande des Nervenzusammenbruchs stehende Mimi kann einem einfach nur leidtun: Sie ist alleinerziehende Mutter und sitzt wieder in der Schule wegen ihres Sohnes Felix, der unter ADHS leidet. Als wäre das nicht schwer genug, muss Mimi noch die restliche Bande der Familie zusammenhalten. Mimis Mutter ist eine hypochondrische Schlagerdiva, ihr Vater ist depressiv und die Schwester eine Borderlinerin.

Es sind vielleicht zwei bis drei Figuren zu viel. Ich hätte mir eine kleinere Familie gewünscht, aber der Film hat mich mitgenommen und ist sehr sympathisch. – Patrick Wellinski

Überraschend bekommt Mimi die Einladung zu einer Casting-Show und sieht die Chance, ihren Traum zu verwirklichen und zwar alleine. Aber das kommt für ihre Familie natürlich nicht in Frage. Gemeinsam begeben sich die Wunderlichs auf eine abenteuerliche Reise nach Zürich, um Mimi zu unterstützen. Natürlich ist Chaos dabei vorprogrammiert.

Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Dorris Hellpoldt erklärt uns Patrick Wellinski, warum er die Wunderlichs so sympathisch findet und ob sich der Gang ins Kino zu „Swiss Army Man“ und „American Honey“ lohnt.

Patrick Wellinski - hat sich für detektor.fm die aktuellen Kinostarts angesehen, während Anna Wollner im verdienten Urlaub ist.

hat sich für detektor.fm die aktuellen Kinostarts angesehen, während Anna Wollner im verdienten Urlaub ist.
Dann funktioniert Daniel Radcliffe quasi als ein furzendes Motorboot und furzt sich so durch die Freiheit. Und das ist erst der Anfang.Patrick Wellinski
Kinotipps der Woche 08:23

Redaktion: Linh Pham


Die Trailer zu den Filmen

https://youtu.be/n0HYYJSDaN8

https://youtu.be/JEYJVubep9U

https://youtu.be/N1HK969NnnM

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