Kino | Schneemann, Geostorm, Borg/McEnroe und mehr

Kalte Füße statt Gänsehaut

Passen zum Herbstwetter kommen fünf neue Filme in die Kinos, die es wert sind, besprochen zu werden. Ob sich der Kinobesuch wirklich lohnt, weiß Filmkritikerin Anna Wollner.

Schneemann

Die Verfilmung von Jo Nesbøs Thriller „Schneemann“ glänzt vor allem durch seine internationale Besetzung. Thematisch geht es um einen mysteriösen Kriminalfall in Norwegen. Und der muss vom ziemlich abgehalfterten Komissar Harry Hole (Michael Fassbender) aufgelöst werden. Ganz im Stile skandinavischer Krimis geizt die dunkel erzählte britische Produktion dabei weder mit Spannung, noch mit Gewalt.

Das Einzige, was ich davon wirklich bekommen habe, war definitiv keine Gänsehaut, sondern kalte Füße, weil Fassbender die meiste Zeit mit grimmigem Gesicht durch den Schnee stapft. – Anna Wollner

Geostorm

„Geostorm“ ist das Kinodebüt des US-amerikanischen Regisseurs Dean Devlin. Zuvor hat Devlin bei Filmen wie „Independence Day“ oder „Godzilla“ als Produzent mitgewirkt, und das merkt man „Geostorm“ auch an.

Die Menschheit ist mittlerweile in der Lage, das Wetter über neuartige Satelliten zu kontrollieren. Eine Fehlfunktion dieser Satelliten führt aber zu Katastrophen auf der Erde, die Astronaut Jake Lawson (Gerard Butler) beheben muss.

Borg/McEnroe – Duell zweier Gladiatoren

Der dänische Regisseur Janus Metz erzählt die Geschichte des legendär gewordenen Wimbledon-Finales zwischen Björn Borg und John McEnroe. Das Duell zwischen den beiden Tennisgrößen stellt er dabei so spannend dar, dass auch diejenigen, die Björn Borg nur noch durch die gleichnamige Unterwäsche kennen, auf ihre Kosten kommen.

Im Zentrum steht der Gegensatz zwischen den beiden Ausnahmesportlern, die verschiedener nicht sein könnten. Denn sowohl Spielstil als auch die Persönlichkeit der beiden stehen sich hier gegenüber.

The Square

In „The Square“ muss der Kurator eines Stockholmer Museums mit einem Raub umgehen. Dabei wird der Zuschauer Zeuge durch völlig unerwarteten Charakterzügen des eigentlich sehr berechnenden Kurators Christian (Claes Bang) überrascht – und bekommt einen satirisch überspitzten Einblick in die Eigenheiten der Kunstwelt.

Es war einmal Indianerland

Der Regisseur Ilker Çatak erzählt in „Es war einmal Indianerland“ die Geschichte vom Erwachsenwerden aus der Perspektive des jungen Boxers Mauser (Leonard Scheicher). Irgendwo zwischen Boxring, Freibad und Rave-Parties inklusive Drogenerfahrungen muss sich Mauser dabei mehr als einmal entscheiden, welchen Weg er einschlagen will.

Der Bilderrausch bringt diese Problematik eigentlich ganz gut auf den Punkt, denn genau darum geht es ja beim Erwachsenwerden: um den Rausch und die fehlende Logik zwischen Pubertät und Erwachsenwerden und da ist der Film eigentlich schon eine Punktlandung. – Anna Wollner

Über die aktuellen Film-Highlights hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Kinokritikerin Anna Wollner gesprochen.

Ich merke schon, trotz der fünf Filme, in dieser Woche werden wir nicht so richtig warm miteinander, das Kino und ich.Anna Wollner 

Redaktion: Josefine Farkas / Lukas Gilbert


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Trailer zu den Filmen

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