Kino | „Die Frau, die vorausgeht“, „How to Party with Mom“ und mehr

Gefühle, Gewalt und neues von Melissa McCarthy

Gut, dass Anna Wollner sich lieber in kühlen Kinosälen als im Freibad die Zeit vertreibt. Diese Woche hat sie gleich vier Filmtipps in petto.

Die Frau, die vorausgeht

Dieser moderne Western beruht auf wahren Begebenheiten – zumindest größtenteils. „Die Frau, die vorausgeht“ ist Catherine Weldon, eine New Yorker Malerin. Sie begibt sich auf eine außergewöhnliche Reise nach North Dakota mit dem Ziel, ein Porträt von Sioux-Häuptling Sitting Bull anzufertigen. Als unabhängige Frau eckt sie dabei immer wieder an; vor allem bei einem gewissen Colonel, gespielt von Sam Rockwell.

Regisseurin Susanna White gibt hier einen historischen Blick auf eine Zeit, die sich jetzt eigentlich, wenn man ehrlich ist, wiederholt. – Anna Wollner, Filmkritikerin

Zentralflughafen THF

Obwohl der Filmtitel zunächst eher unglamourös daherkommt, weiß die Dokumentation „Zentralflughafen THF“ mit anderen Qualitäten zu überzeugen. Regisseur Karim Aïnuz zeigt das Leben von Flüchtlingen, die 2015 am stillgelegten Flughafen Tempelhof in einer permanenten Warteschleife feststeckten.

Der Film zeigt dieses Gefühl des Nicht-Ankommens, des Schwebezustandes. Wenn man das nächste mal am Tempelhofer Feld ist, dann hat man dafür ein ganz anderes Gespür. – Anna Wollner

How to Party with Mom

Nachdem ihr Mann sich von ihr trennt, beschließt die unzufriedene Hausfrau Daenna, endlich selbstbestimmt zu leben und alles nachzuholen, was sie verpasst hat. Kurzerhand schreibt sie sich an der Universität ihrer Tochter ein. Im Mittelpunkt von Ben Falcones neustem Streich „How to Party with Mom“ steht seine Ehefrau Melissa McCarthy, die leider nicht mit Timing glänzt.

Das ist einfach mal wieder ein Schuss, der nach hinten losgeht – ähnlich wie bei „Tammy“. – Anna Wollner

The First Purge

Die Filmreihe „The Purge“ von Regisseur James DeMonaco ist um ein Sequel reicher. „The First Purge“ behandelt die Entstehung der Idee, eine Nacht lang alle Verbrechen zu legalisieren. Die erste Purge-Nacht findet auf Staten Island in New York als soziologisches Experiment statt. Dass der Film sein FSK 18 Siegel verdient, findet auch Anna Wollner.

Das Erschreckende darin ist nicht so sehr die Brutalität, daran hat man sich inzwischen gewöhnt,  sondern wie realistisch es doch erscheint. – Anna Wollner

Über die Kinotipps der Woche hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit unserer Film-Spezialistin Anna Wollner gesprochen.

Catherine hat tatsächlich ein Händchen dafür, Sitting Bull zu knacken.Anna Wollner 

Trailer