Kino | „Die glorreichen Sieben“, „Snowden“ und „24 Wochen“

Schwere Entscheidungen

Im Kino geht es um Entscheidungen: Ein Mann, der ein Dorf beschützen soll („Die glorreichen Sieben“), ein Spion, der sich verpflichtet fühlt, sein Land zu verraten („Snowden“) und eine Frau, die vor einer Abtreibung steht („24 Wochen“).

Die glorreichen Sieben

Na, klingelt es bei diesem Titel? Genau, „Die glorreichen Sieben“ gibt es nicht zum ersten Mal im Kino. 1960 hat Regisseur John Sturges einen Film mit dem Originaltitel „The Magnificent Seven“ herausgebracht. Unter anderem mit dem späteren Superstar Steve McQueen in einer der Hauptrollen ist er im Laufe der Zeit zu einem Klassiker des Western-Genres geworden.

Übrigens stahl schon damals Sturges die Idee für den Film vom japanischen Historienfilm „Die sieben Samurai“ aus dem Jahr 1954. Nun erzählt also Regisseur Antoine Fuqua die bekannte Geschichte erneut: Ein böser Mann (Peter Sarsgaard) bedroht und unterjocht mit seiner Bande ein Dorf in der amerikanischen Prärie. Die Witwe eines gefallenen Widerständlers wendet sich schließlich Hilfe suchend an einen wortkargen Kopfgeldjäger (Denzel Washington). Der versammelt daraufhin eine bunt zusammengewürfelte Gruppe an Haudegen (sieben an der Zahl) und macht Jagd auf den Bösewicht.

Snowden

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des bekanntesten „Whistleblowers“ der Welt: Edward Snowden. Kurz zusammengefasst: Snowden informiert 2013 die Welt über das Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von westlichen Geheimdiensten. Der ehemalige Mitarbeiter der amerikanischen National Security Agency (NSA) riskiert dafür sein Leben und sitzt seitdem im Exil in Moskau.

Bereits in Laura Poitrass Oscar prämierten Dokumentation „Citizenfour“ erhielten die Menschen Einblick in das Leben und die Entscheidungen von Edward Snowden. Nun hat Regisseur Oliver Stone Snowdens Geschichte für die Kinoleinwand verfilmt. Gespielt wird Snowden von Joseph Gordon-Levitt.

Wenn man Citizenfour kennt, dann erfährt man in „Snowden“ eigentlich nichts Neues. – Anna Wollner

24 Wochen

Dieser deutsche Film sorgt seit seiner Premiere auf der Berlinale im Februar für Diskussionen. Das liegt weniger an den beiden herausragenden Schauspielern Julia Jentsch und Bjarne Mädel, als an der Komplexität des behandelten Themas: Astrid (Jentsch) und Markus (Mädel) sind ein Paar und glücklich. Sie ist erfolgreiche Kabarettistin und er ist ihr Manager. Astrid ist mit ihrem zweiten Kind schwanger. Bei einer Vorsorgeuntersuchung wird bei dem Ungeborenen das Down-Syndrom festgestellt. Später erfährt das Paar auch noch von einem schweren Herzfehler des Kindes. 24 Wochen haben Astrid und Markus, um sich für oder gegen eine Abtreibung zu entscheiden.

Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Anna Corves erklärt unsere Kinofachfrau Anna Wollner, warum „24 Wochen“ ihr Film der Woche ist und ob sich der Gang ins Kino zu „Die glorreichen Sieben“ und „Snowden“ lohnt.

Das besondere an „24 Wochen“ ist, wie sensibel und zugleich mutig darin mit dem Thema Abtreibung umgegangen wird, und dass keine Entscheidung erzwungen wird.Kinoredakteurin Anna Wollner 

Die Trailer zu den Filmen