Kino | Die irre Heldentour des Billy Lynn, Life by Night, Hidden Figures, Timm Thaler

Warum man nicht alle Bücher verfilmen sollte

Gleich vier Buchverfilmungen starten diese Woche in den Kinos. Eine davon wurde sogar für drei Oskars nominiert. Doch nicht alle überzeugen unsere Film-Auskennerin Anna Wollner.

Die irre Heldentour des Billy Lynn

Billy Lynn (Joe Alwyn) zieht im Alter von 19 Jahren in den Irakkrieg. Nach schweren Feuergefechten, viel Gewalt und Tod werden Lynn und sein Team in Amerika als Helden der Nation gefeiert. Bei einer Siegestournee müssen sie durch das Land ziehen.

Die pompösen Inszenierungen sind ein krasser Gegensatz zu den Geschehnissen im Irak. Während einer Halbzeitshow mit Raketen werden die gefeierten Helden im Footballstadion von ihren Erinnerungen an den Krieg heimgesucht. Und immer wieder stellt sich die Frage: Was genau ist im Irak passiert?

Oskarpreisträger Ang Lee hat die Buchadaption verfilmt. Durch die spezielle Aufnahmetechnik mit 120 Bildern pro Sekunde bekommt der Film etwas sehr Realistisches, findet unsere Filmkritikerin Anna Wollner.

Live by Night

In den goldenen Zwanzigern wird auch Boston Opfer der Prohibition. Joe Coughlin (Ben Affleck) will in dieser Zeit ein großer Gangster werden und beginnt wilde Verfolgungsjagden und Banküberfälle. Nebenbei verbringt er viel Zeit mit der Tochter eines Gangsterbosses.

Nach einem Aufenthalt im Gefängnis zieht er nach Tampa und steigt schnell zu einer Größe im Alkoholschmuggel auf. Doch mit dem Erfolg kommen auch die Feinde. Das Gesamtpaket Ben Affleck als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller kann jedoch in „Live by Night“ nicht überzeugen.

Hidden Figures

In den 60er Jahren rüsten die USA und Russland in der Raumfahrt stark auf. Hatten die Russen mit Juri Gagarin den ersten Menschen im All, streben die Amerikaner Höheres an. Was jedoch weitestgehend unbekannt ist: Trotz Rassentrennung sind drei schwarze Mathematikerinnen an den erfolgreichen Weltraummissionen der NASA beteiligt.

Als erster Film, der das Thema Rassentrennung bei der NASA und die dort arbeitenden Frauen aufgreift, kann „Hidden Figures“ mit einem Alleinstellungsmerkmal punkten. Erst am Wochenende wurde „Hidden Figures“ als Bester Film 2016 beim SAG-Award ausgezeichnet. Außerdem wurde der Film für drei Oskars nominiert.

Timm Thaler

Timm Thaler ist unter anderem im Fernsehen als (Zeichentrick-)Serie bekannt. In der Geschichte verkauft der junge Timm (Arved Friese) sein Lachen an den Baron Lefuet (Justus von Dohnányi), was umgedreht für ‚Teufel‘ steht. Dafür gewinnt er jede Wette, die er abschließt. Doch schon bald merkt Timm, dass er ohne sein Lachen nicht mehr derselbe ist.

Kinoexpertin Anna Wollner meint, die Verfilmung ist auf alle Fälle sehenswert für Familien. Mit detektor.fm-Moderatorin Carina Fron spricht sie darüber, warum sie aber nicht nur „Timm Thaler“ überrascht hat.

Zwar muss der Film keinen Oscar gewinnen, doch oscarnominierungsverdächtig ist er allemal.Anna Wollner 
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Redaktion: Conny Poltersdorf

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