Kino | Hedi Schneider steckt fest, Babadook, Knastcoach

Du wirst ihn nicht mehr los…

Die ganze Bandbreite an Emotionen: Humor trotz Depression, haarsträubender Grusel und Klamauk am Rande des Erträglichen – alles ist dabei, bei den Kinostarts der Woche. Darunter sind für Kinoexpertin Anna Wollner zwei Tops und ein Flop.

Hedi Schneider steckt fest

Scheinbar unbeschwert und fast mädchenhaft geht eine junge Mutter, gespielt von Laura Tonke, durchs Leben. Dann steckt Hedi Schneider plötzlich fest. Zunächst nur im Fahrstuhl. Und kurz darauf in einem ganz anderen Sinne: Sie verliert den Boden unter den Füßen.

Plötzlich ist die Angst da. Hedi Schneider ereilt eine Panikattacke. Es wird nicht die einzige bleiben. Das bisher glückliche Leben der Kleinfamilie wird durch die Angststörung der Mutter auf die Probe gestellt. Und trotzdem gewährt die Regisseurin der Komik den Vorzug.

Das ist wohl die Besonderheit dieser tragisch-komischen Charackterstudie von Sonja Heiss. Unbedingt angucken, sagt unsere Kino-Expertin Anna Wollner:

Eine unglaubliche Überraschung fürs deutsche Kino und eine absolute Wohltat.

Der Babadook

Das Erstlingswerk von Australierin Jennifer Kent  – für das sie sowohl das Drehbuch schrieb, als auch Regie führte – wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem New York Film Critics Circle Award für das beste Debüt.

Amelia, gespielt von Essie Davis, ist eine allein erziehende Mutter, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes in Trauer erstarrt ist. Mit ihrem verhaltensgestörten Kind ist sie mehr als überfordert und gibt ihm die Schuld am Tod des Vaters.

Die Verhaltensauffälligkeiten und subtilen Ängste des Jungen verstärken sich, als er ein Kinderbuch namens „Mister Babadook“ findet. Verkündet jenes Buch doch, dass man den „Babadook“ nicht mehr los wird, sobald das Buch einmal geöffnet wurde.

Eine düstere Geschichte über die Angst einer Mutter vor ihrem eigenen Kind. Unsere Kino-Expertin hat immer noch Gänsehaut:

Einer der spannendsten Horrorfilme der letzten Jahre.

Der Knastcoach

Dem reichen Banker James stößt in „Der Knastcoach“ der absolute Super-GAU zu: er wird unschuldig verurteilt und erhält dann auch noch die Höchststrafe von 10 Jahren Gefängnis. Der einzige Lichtblick ist, dass er sich 30 Tage lang auf das rauhe Knastleben vorbereiten kann.

Kurzerhand engagiert er den Autoreiniger Darnell, gespielt von Kevin Hart, damit dieser ihn auf alle Eventualitäten im Knast vorbereiten kann. Die einzige Qualifikation, die Darnell für diese Aufgabe mitbringt, ist seine Hautfarbe. Da er schwarz ist, geht der vorurteilsbehaftete James davon aus, dass sich Darnell mit illegalen Machenschaften auskennt. Tatsächlich führt Darnell aber ein friedfertiges, braves und bürgerliches Leben. Um an James Geld zu kommen, mimt Darnell aber den Schwerverbrecher.

Unsere Kino-Expertin Anna Wollner findet, dass diese Komödie niemand braucht:

 Eine Komödie, die auch von Uli Hoeneß handeln könnte.

Das ausführliche Gespräch zwischen detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt und Kino-Expertin Anna Wollner über die drei Filme gibt es hier zum Anhören:

Ich gebe „Hedi Schneider steckt fest“ vier von fünf Sternen und auch den Babadook sollte man sich unbedingt anschauen. Der Knastcoach ist ein Film zum Fremdschämen.Anna Wollner 

Der Trailer zu „Hedi Scheider steckt fest“

Der Trailer zu „Der Babadook“

Der Trailer zu „Der Knastcoach“