Kino | Manchester by the Sea, Verborgene Schönheit, Personal Shopper

Drei Todesfälle und ein Flop

Im Kino starten drei Filme, in denen der Tod eines Familienmitglieds etwas auslöst: zwei künstlerisch wertvolle Werke und ein Film, den auch seine hochkarätige Besetzung nicht vor einem Flop wird bewahren können.

Manchester by the Sea

Der Film „Manchester by the sea“ ist eine Tragödie über den Hausmeister Lee Chandler aus Boston. Er kehrt heim, um für seinen Neffen zu sorgen. Sein nach langer Krankheit gestorbener Bruder hat Lee nämlich ohne dessen Wissen die Vormundschaft über seinen Sohn übertragen.

Eine Situation, von der Lee nachvollziehbarerweise überfordert ist. Denn der schweigsame Protagonist (gespielt von Casey Affleck) meidet Menschen, so gut es geht. Zudem ist er Alkohol und Gewalt zugeneigt. Eine sich langsam entfaltende Tragödie in der Vergangenheit bildet die Ausgangssituation für das Beziehungsgeflecht zwischen Lee, seinem verstorbenen Bruder, dessen Sohn und der restlichen Heimatstadt. Der Film ist eine ausgeglichene Mischung aus Familiendrama und feinsinnigem Humor.

Verborgene Schönheit

Howard (gespielt von Will Smith) ist Gefangener seiner tiefen Depression. Der Tod seiner Tochter nimmt ihn schwer mit. Während seine Freunde unfähig sind, zu ihm durchzudringen, schreibt er Briefe. Die sind allerdings nicht an Menschen adressiert, sondern an Konzepte wie Zeit, Liebe und Tod.

Überraschenderweise antworten ihm schließlich all seine ungewöhnlichen Brieffreunde mit persönlichen Besuchen. Dabei wollen sie ihm zurück ins Leben helfen. Obwohl sich sowohl Handlung als auch Besetzung des Films großartig anhören, ist der Film beim Start in den Staaten grandios gefloppt. Ob es sich dennoch lohnt, Will Smith mal wieder in Aktion zu sehen?

Personal Shopper

Kristen Stewart spielt die Shopping-Assistentin Maureen. Während sie ihren Job hasst, pflegt sie eine sehr ungewöhliche Nebenbeschäftigung. Denn Maureen ist ein Medium. Als solches versucht sie, Kontakt zu ihrem an einem Herzinfakt verstorbenen Bruder aufzunehmen. Die beiden hatten sich geschworen, dass, wer auch immer von ihnen zuerst ins Jenseits muss, dem anderen ein Zeichen schickt.

Tatsächlich erhält sie eines Tages mysteriöse Nachrichten. Eine Geistergeschichte, die sozusagen über ihr Handydisplay stattfindet und die Stewart vordergründig durch Nuancen ihrer Mimik darstellt. Was etwas abstrakt klingt, ist anspruchsvolles französisches Arthouse-Kino.

detektor.fm-Moderatorin Carina Fron klärt mit der Filmkritikerin Anna Wollner, welcher Film zu Jahresbeginn vielleicht schon das Zeug zum Oscar hat.

Ein großes Drama rund um Schuld und Vergebung.Anna Wollner  

Redaktion: Alexander Goll


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