Kino | San Andreas, Kiss the Cook, Lost River

Schwere und leichte Kost

In dieser Woche ist im Kino zwischen leicht verdaulichem Trash und totalem Bockmist alles dabei. Zwei Filme haben es unserer Kinoliebhaberin Anna Wollner auf verschiedene Art und Weise angetan, der dritte ist aus ihrer Sicht eine große Enttäuschung.

San Andreas

Dwayne „The Rock“ Johnson darf in diesem Bilderbuch-Katastrophenfilm den Helden spielen. Als Hubschrauber-Pilot rettet er im untergehenden Los Angeles nicht nur seine Ex (Carla Gugino) und kann ihr Herz zurückerobern. Er macht sich auch noch auf den Weg nach San Francisco, um die gemeinsame Tochter (Alexandra Daddario) herauszuholen. Warum die ganze Aufregung? Die berüchtigte San-Andreas-Verwerfung zeigt eindeutig seismologische Aktivitäten und legt alles in Schutt und Asche. Ein sehenswerter Actionfilm findet Anna Wollner:

Ich habe mich lange nicht mehr so gut so schlecht unterhalten gefühlt. – Anna Wollner

Kiss the Cook

Ein Film mit Star-Ensemble (Scarlett Johansson, Robert Downey Jr. und viele mehr), der das Leben von Sterne-Koch Carl Casper begleitet. Regisseur und Hauptdarsteller sind in diesem Fall die gleiche Person: Jon Favreau, bekannt unter anderem durch „Daredevil“ und „Iron Man“. In seiner Rolle als Koch legt er sich über Twitter mit einem Restaurant-Kritiker an und wird gefeuert. Er beschafft sich einen Food-Truck, mit dem er, zusammen mit seinem Sohn und seinem besten Freund, einen Roadtrip bestreitet und Essen verkauft. Ein voller Erfolg, dank gekonntem Social-Media-Marketing durch den elfjährigen Sohnemann. Laut Anna Wollner eine Feel-Good-Independent-Komödie:

Ein Film, in den man nicht hungrig reingehen darf. – Anna Wollner

Lost River

In der Kleinstadt Lost River spielen sich um die alleinerziehende Mutter Billy (Christina Hendricks) und ihre beiden Söhne Franky (Landyn Stewart) und Bones (Iain De Caestecker) einige Dramen ab. Während die Mutter aus Geldnot in einem zwielichtigen Nachtclub endet, hat der kleine Franky Angst vor Monstern. Sein großer Bruder schlägt sich derweil mit der örtlichen Jugendgang und ihrem Anführer (Matt Smith) herum. In Anlehnung an die ehemalige und nun verlassene Powerstadt Detroit – die auch zu den Drehorten gehört – wird der Verfall einer Umgebung nachgezeichnet, in der die US-Wirtschaftskrise tiefe Spuren hinterlassen hat. Das Regiedebüt von Filmstar Ryan Gosling (Drive, Crazy Stupid Love) feierte schon im vergangenen Jahr in Cannes bei den Filmfestspielen Premiere. Doch nach der Vorführung ist der Film derart verrissen worden, dass sein Regisseur sich dazu hinreißen ließ, ihn noch einmal zu überarbeiten und um zehn Minuten zu kürzen. Anna Wollner ist nicht gerade begeistert:

Ich kenne die erste Version des Films nicht. Ich habe jetzt nur die zweite, gekürzte Version gesehen. Aber kann auch da nur sagen: Besser hat er da gar nichts gemacht. – Anna Wollner

Die neuen Filme der Woche haben unsere Kinoliebhaberin Anna Wollner also nicht alle begeistert. Im Gespräch mit Moderator Alexander Hertel erklärt sie, woran das liegt.

Lost River ist eine unglaublich krude Geschichte. Ryan Gosling hat vorher irgendwie noch alle David Lynch Filme gesehen. Dann das irgendwie zusammengeworfen und einmal umgerührt. Es ist düsterer Film Noir, Mystery-Thriller, Märchen, Krimi. Es ist alles und nichts. Es ist so überflüssig wie ein Kropf.Anna Wollner 

Der Trailer zu „San Andreas“

Der Trailer zu „Kiss the Cook“

Der Trailer zu „Lost River“

Redaktion: Friederike Zörner