Kino | Shaun das Schaf, Insurgent, A Most Violent Year

Shaun das Schaf: Auch für Erwachsene

„Shaun das Schaf“ ist mehr als eine Kinder-Blödelei, die Dystopie-Fortsetzung „Insurgent“ enttäuscht und „A Most Violent Year“ könnte sogar der Thriller des Jahres werden. Kinoliebhaberin Anna Wollner präsentiert die Filme der Woche.

Shaun das Schaf

Das Schaf Shaun hat das Fernweh gepackt. Bauernhof und Landidylle reichen ihm nicht mehr, er erwartet mehr vom Leben. Das Abenteuer ist zum Greifen nahe, als der Bauer ausversehen schlafend in einem Wohnwagen Richtung großer Stadt unterwegs ist. Da nun auf dem Bauernhof das Chaos ausbricht, beschließt Shaun das Schaf, den Bauern zu suchen und wird dabei, zunächst unbemerkt, von seiner ganzen Herde begleitet.

Das hat so viel Detail-Verliebtheit, so viel Slapstick, so viele Popkulturelle Anspielungen, mit denen Kinder auch gar nichts anfangen können, dass es auch für uns ein ganz, ganz großer Spaß im Kino ist. – Anna Wollner

Was folgt, ist eine rasante Vermisstensuche in der Großstadt. Die Schafe müssen dabei immer penibel darauf achten, nicht erkannt zu werden – was zu einigen absurd komischen Situationen führt.

Insurgent

„Insurgent“ ist die Verfilmung eines Jugendbuches von Veronica Roth und der zweite Teil eines verstörenden Dreiteilers. 2014 ist bereits das erste Buch Divergent verfilmt worden. Wie sein Vorgänger ist auch „Insurgent“ in einer dystopischen Zukunft angesiedelt. Die Welt ist aufgeteilt in Fraktionen. Die Hauptfigur Tris, gespielt von Shailene Woodley, gehört zu den Unbestimmten und ist auf der Flucht vor der Ken-Anführerin Jeanine Matthews, dargestellt von Kate Winslet. Auf ihrer Flucht finden Tris und ihre Anhänger Verbündete und Tris steht vor Aufgabe, ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit zu lüften. Der Eindruck von Anna Wollner:

Der Film hat ein großes Problem, das ist das Budget. In der ersten Viertelstunde hatte ich das Gefühl, die Schauspieler krachen gleich durch die Pappmaché Kulisse, durch die sie laufen.

A Most Violent Year

New York 1981: es ist das gewalttätigste Jahr in der Geschichte der Stadt. Darunter leidet auch der Heizölunternehmer Abel Morales, verkörpert durch Oscar Isaac. Er macht seinem Nachnamen alle Ehre und und versucht, trotz Korruption und Gewalt auf der moralisch sauberen Seite des Gesetzes zu bleiben.

Die Gewalt sehen wir nie wirklich, die kriegen wir unterschwellig erzählt. Zum Beispiel, wenn sie im Auto sitzen und Radionachrichten davon erzählen, wer gerade wieder wen überfallen hat. – Anna Wollner

Als jedoch die Lastwagen seiner Firma entführt werden, lässt er sich auf ein zwielichtiges Geschäft ein und gerät doch in den Strudel dunkler Machenschaften. Regisseur J.C. Chandor behandelt nach Margin Call in „A Most Violent Year“ erneut die Schattenseiten des Kapitalismus.

Anna Wollner 

Redaktion: Lisa Hänel

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