Kino | „The Cleaners“

Aufräumen für Facebook

Der Dokumentarfilm „The Cleaners“ berichtet von Menschen auf den Philippinen, die für Facebook und andere Konzerne Inhalte zensieren und löschen. Ein guter Film über einen verstörenden Job.

 „The Cleaners“ Zensur zum Dumpinglohn

Posts und Kommentare sind allgegenwärtig. Aber wer entscheidet eigentlich, welche Inhalte wir auf Facebook und Co sehen? Der Dokumentarfilm „The Cleaners“ begleitet Menschen, die in der philippinischen Hauptstadt Manila tagtäglich tausende Posts, Videos und Fotos löschen. Sie beurteilen Beiträge. Ob diese anstößig sind oder nicht, liegt in ihren Händen. Dabei müssen sie sich oft grausame Bilder und Videos anschauen. Ihr Alltag besteht aus „ignorieren“ und „löschen“.

Die Filmemacher Moritz Riesewieck und Hans Block zeichnen in ihrer Dokumentation ein düsteres Bild der Facebook-Welt. Denn viele der Arbeiter in den philippinischen Großraumbüros haben letztlich nur die Wahl zwischen der Arbeit als Facebookzensor und dem Sortieren von Abfall auf den Müllhalden der Megacity. In beiden Fällen werden sie „The Cleaners“ genannt.

Ich weiß jetzt, dass es wirklich Individuen sind, die entscheiden, was Milliarden von Menschen sehen oder auch nicht sehen. Und das ist natürlich eine Zensur. Und der Film zeigt auch, dass das politische Ausmaße annimmt. – Eva Morlang, Reporterin bei detektor.fm

Eva Morlang hat den preisgekrönten Film gesehen. Mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer spricht sie darüber, was die Doku so bedrückend macht.

Redaktion: Patrick Ehrenberg


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