Kino | Phantastische Tierwesen, Paterson und Amerikanisches Idyll

Unser Leben hat wieder Magie

Ob Hogwarts in New York, Adam Driver als poetischer Busfahrer oder die 68er-Revolten in der Mittelstandsidylle: Unsere Kino-Anna hat sich die neusten Filme angesehen. Was ihrer Ansicht nach Top oder Flop ist, verrät sie im Gespräch.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Voldemort ist besiegt, Harry Potter hat eine Familie, Hermine und Ron sind zusammen. Die Harry-Potter-Reihe ist schon lange beendet, doch im Kino startet nun trotzdem ein neuer Film. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ wurde von J. K. Rowling verfasst und soll mit Eddie Redmayne und Colin Farrell der Auftakt einer neuen, fünfteiligen Filmserie im Harry-Potter-Universum bilden.

Der Film handelt vom exzentrischen Tierforscher und Zauberer Newt Scamander im Jahr 1926, der zum Studium phantastischer Tiere nach New York reist. Die dortige Zauberergemeinde ist aber noch geheimniskrämerischer als ihr englisches Pendant. Irgendwann schließlich entkommen einzelne seiner magischen Tiere, und das Chaos bricht sich Bahn.

Es ist ein schöner Auftakt für die nächsten fünf Filme, auch wenn trotz allem noch ein bisschen Luft nach oben ist. – Anna Wollner

Paterson

Adam Driver spielt einen Busfahrer – der Film spart nicht mit dieser Ironie. Driver, bekannt als Kylo Ren aus dem neusten Star-Wars-Film, ist im Film „Paterson“ der Busfahrer namens „Paterson“, der auch noch in einer Stadt namens „Paterson“ seiner Arbeit nachgeht. Dafür fährt er jeden Tag mit dem Bus dieselbe Strecke und steht zum selben Zeitpunkt auf. Darum wird sein Leben, im Gegensatz zu dem seiner Frau, fast völlig von Routine bestimmt. Doch nebenbei schreibt Paterson noch Gedichte, und die sind gar nicht mal so schlecht.

Die Tragikkomödie ist einer der ersten, komplett von Amazon Studios produzierten Filme. Für die Gedichte des poetischen Busfahrers hat Regisseur Jim Jarmusch Werke seines Lieblingsdichters Ron Padgett verwendet.

Das ist ein Film, in dem ich mich komplett verloren habe. Der hätte von mir aus noch wochenlang gehen können. – Anna Wollner

Amerikanisches Idyll

Seymor Levov ist ein Erfolgstyp: Der erfolgreiche Geschäftsmann und frühere High-School-Sportstar ist mit einer ehemaligen Schönheitskönigin verheiratet und lebt ein Vorzeigeleben in der amerikanischen Kleinstadt. Aber die Unruhen der 60er Jahre erschüttern das Leben von Levov. Seine Tochter beginnt, sich zu radikalisieren, und verübt schließlich einen Bombenanschlag in der Stadt. Daraufhin zerbricht Levovs Leben und das seiner Frau.

Ewan McGregor übernimmt sowohl Hauptrolle als auch Regie in der Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans von Philip Roth. In weiteren Rollen sind Jennifer Connely als Levovs Frau Dawn und Dakota Fanning zu sehen.

Ewan McGregor entgleitet das Buch. Er versucht, durch diese 500 Seiten Roman durchzuhetzen. Mir fehlen in diesem Film eindeutig die Emotionen, um mich da reinzufühlen. – Anna Wollner

Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg erklärt Anna Wollner, ob Harry Potter auch in New York funktioniert, Busfahren und Poesie kompatibel sind und wieso auch Ewan McGregor 500 Seiten Buch nicht ganz so einfach in einen Film quetschen kann.

Dieser Konflikt – Muggel gegen Zauberer, die verfolgt werden – das erinnert alles auch so ein bisschen an das Amerika nach dem elften September.Anna Wollner 
Kinotipps mit Anna Wollner - Phantastische Tierwesen, Paterson und Amerikanisches Idyllhttps://detektor.fm/wp-content/uploads/2016/11/kino-magische-wesen-auf-der-leinwand.mp3

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