Kolumne der Woche: Er hat »Ficken« gesagt!

Lars von Trier wurde vom Festival in Cannes ausgeschlossen. Dabei wollte er nur ein bisschen Aufmerksamkeit. Wie man es besser machen kann, dazu gibt Kolumnist Jan Kröger eine kleine Anleitung.

Jan Kröger 

Es vergeht kein Jahr, ohne dass sich nicht irgendeine mehr oder weniger prominente Person mit konfusen Äußerungen zu Adolf Hitler und dem Nationalsozialismus öffentlich blamiert. Beim Filmfestival in Cannes hat es nun der dänische Regisseur Lars von Trier geschafft. Während einer Pressekonferenz zu seinem Film „Melancholia“ wurde er nach seiner Faszination für Nazi-Ästethik gefragt – und verfing sich anschließend in einen endlos langen Satz über Hitler und wie gut er sich in diesen Mann einfühlen könne und wie der wohl so in seinem Bunker saß und was Albert Speer doch eigentlich für ein Talent gehabt habe und und und… Und als er merkte, dass er hier nicht mehr rauskommt, endete von Trier mit: „Okay, I am a Nazi“.

Wenn auch Sie wissen wollen, wie man mit jeder Menge historischem Halbwissen endlich seine 15 Minuten Aufmerksamkeit bekommt – dann müssen Sie bei passender Gelegenheit einfach Jan Krögers Kolumne nachsprechen.

Der Eklat in Cannes – hier nochmal zum Nacherleben

„There will come a point at the end of this.“
(Lars von Trier, ziemlich in Fahrt)