“Mainstream war nie die Aufgabe von Sputnik” – Programmreform sorgt für Unmut

Innovativ, mutig, fortschrittlich – die Jugendwelle des MDR galt als „Experimentierfeld“. Jetzt wird Sputnik wieder zurechtgestutzt, angeblich wegen zu geringer Hörerzahlen.

Es war für Radiofans und Jugendliche so etwas wie ein Leuchtturm im grauen Einheitsbrei: das Radioprogramm MDR Sputnik. Das Jugendprogramm galt als fortschrittlich, experimentierfreudig, innovativ – und als Quotenschwächling. Denn weil die Hörerzahlen nicht stimmten, wurde dort nun der Rasenmäher angesetzt. Vor rund einer Woche verkündete der MDR: Sputnik bekommt eine Programmreform. Das Tagesprogramm sei „optimiert und an die die Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten seiner Hörer angepasst worden.“ Der MDR-Hörfunkdirektor Möller dazu: „Mainstream muss nicht schlecht sein.“

Heiko Hilker 

Seitdem wird gemeckert, von vielen, die das Programm bisher ganz gut fanden.

Ob das gerechtfertigt ist, oder ob das „alte“ Sputnik vielleicht ein Orchideenprogramm war, das nur wenigen gefiel und zu viel kostete, darüber sprechen wir mit Heiko Hilker. Er ist Medienpolitiker, Medienberater und Mitglied im Rundfunkrat des MDR.

„Das ist vielleicht auch nicht eine Hörerschaft, die politisch wichtig ist, wie die von MDR Figaro oder MDR Info, weshalb sich dort Einsparungen am leichtesten durchsetzen lassen.“ (Heiko Hilker)

Redaktion