Make Love Not Porn: Wie neue Pornos das Verständnis von Sex ändern sollen

Cindy Gallop ist die Gründerin der Kampagne „Make Love Not Porn“. Mit ihrer neuen Website will sie Pornos eine Plattform bieten, die natürlichen Sex zeigen.

Die meisten Pornos haben eines gemeinsam: Sie sind inszeniert, auf Hochglanz poliert und die Geschichte ist oft dieselbe. Mann und Frau haben solange Sex, bis die Bedürfnisse des Mannes erfüllt werden. Die Ästhetik bedient sich ähnlicher Klischees, denn die eingesetzten Darsteller haben attraktive Körper und nicht selten werden dabei auch ausgefallene Sexpraktiken angewandt.

Cindy Gallop 

Eine Frau, die das jetzt ändern will, ist Cindy Gallop. Ihre Kampagne „Make Love Not Porn“ soll den Dialog über Sex in der Gesellschaft ändern. Auf ihrer ersten Website makelovenotporn.com können Menschen ganz offen über ihre Bedürfnisse und ihr Sex-Leben reden. Gallop geht es darum, zu zeigen, dass realer Sex anders ist als es in Pornos vermittelt wird. Auf ihrer neuen Website geht sie einen Schritt weiter. Makelovenotporn.tv ist ein Videoportal für Pornos. Diese Videos sollen vor allem eines sein: natürlich und authentisch. Und genau zu diesem Bild von Sex will Cindy Gallop wieder zurück.

Wir haben nach Menschen gesucht, die solche Videos noch nie zuvor gemacht haben. Es geht nicht darum, vor der Kamera zu perfomen, sondern es geht um einfache Aufnahmen der realen Welt. – Cindy Gallop

Cindy Gallop plädiert dafür, die herkömmlichen Klischees und Rollenbilder, die in Pornos vermittelt werden, zu überdenken und sich mehr über die eigenen, realen Bedürfnisse bewusst zu werden. Obwohl Gallop sich selbst als radikale Feministin beschreibt, richten sich ihre beiden Websites und die Filme nicht ausschließlich an Frauen.

Die Resonanz zu Make Love Not Porn war immens. Ich kriege jeden Tag E-mails dazu von Alt und Jung, Männern und Frauen, hetero- und homosexuellen Menschen auf der ganzen Welt. – Cindy Gallop

Ähnliche Ansichten vertreten auch Kolleginnen von Gallop. In Deutschland gibt es beispielsweise seit 2009 die PorYes-Bewegung, die von sex-positiven Feministinnen ins Leben gerufen wurde. Sie fördert frauenfreundliche Pornos und vergibt jährlich einen Preis dafür.

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