Monopol-Podcast | Gallery Weekend Berlin

Jung und Experimetierfreudig

Das Gallery Weekend Berlin setzt dieses Jahr vermehrt auf bisher unbekannte Positionen. Welche Namen sollten wir uns in Zukunft merken?

Während in den vergangenen Jahren die Galerien beim Gallery Weekend Berlin eher auf Sicherheit gesetzt haben und vor allem große Namen gezeigt haben, sind Galeristinnen und Galeristen in diesem Jahr experimentierfreudiger, erzählt Elke Buhr im Podcast. Ebenso sieht das auch die Leiterin des Gallery Weekends Berlin, Maike Cruse:

Ich habe den Eindruck, dass die Galerien sich kaum je so neu erfunden haben wie in diesem Jahr und auch thematisch wirklich den aktuellen Diskurs spiegeln.

Maike Cruse, leitet das Gallery Weekend Berlin

Foto: Debora Mittelstaedt

Die vergangenen drei Jahre der Pandemie haben viele Galeristinnen und Galeristen auch dazu verwendet das eigene Programm zu überarbeiten, so Maike Cruse.

Objekte mit Geschichte

Eine blaue Tasse, auf die das Gesicht von Shirley Temple gedruckt ist, ein Wasserhahn, der umgedreht aus dem Boden ragt und eine Kiste mit Blumensamen – besonderen Eindruck hat die Ausstellung „We looked for eyes creased with concern, but saw only veils“ von Rhea Dillon auf Monopol-Redakteurin Saskia Trebing gemacht. Die Künstlerin aus London bezieht sich mit diesen Objekten auf den Roman „The Buest Eye“ der US-amerikanischen Autorin Toni Morrison. Es ist die Geschichte eines Schwarzen Mädchens, deren Alltag in den 1940er Jahren von Gewalt und Rassismus geprägt ist. „Und das sind eben so sehr aufgeladene Geschichten, die aber visuell eigentlich ganz trocken verhandelt werden“, erzählt Saskia Trebing im Podcast.

Mir hat das sehr gefallen, dass man eben so diese Bildsprache erstmal für sich rezipieren, und wenn man dann möchte, eben in diese Textebene auch einsteigen kann.

Saskia Trebing, Monopol-Redakteurin

Foto: Kristin Loschert

Das Große und das Kleine 

Die Ausstellung „Worlds Away“ der Künstlerin Anne Duk Hee Jordan führt Besucherinnen und Besucher hingegen in eine Unterwasserwelt mit fluoreszierenden Tiefseefischen. In der Galerie von Alexander Levy zeigt die Künstlerin aber nicht nur die fragile Schönheit der Natur, sondern auch deren zerstörerische Seite. Etwa in einem Film über Schädlinge auf der schwedischen Insel Gotland, die ähnlich wie in Deutschland der Borkenkäfer, ganze Waldstücke befällt.

Da hat sie dann einen slapstickartigen und dann wieder auch so psychedelischen Film über diese fiesen, kleinen Dinger gemacht, die in Großaufnahme aber richtig toll aussehen.

Elke Buhr, Chefredakteurin des Monopol-Magazins

Foto: detektor.fm

Beim Gallery Weekend Berlin zeigen Galeristinnen und Galeristen in diesem Jahr vor allem junge künstlerische Positionen. Über die Bedeutung des Kunstwochenendes hat Elke Buhr mit Maike Cruse gesprochen. In dieser Folge von „Kunst und Leben“, dem Podcast in Kooperation mit dem Monopol-Magazin spricht detektor.fm-Moderatorin Aileen Wrozyna zudem mit Elke Buhr und Saskia Trebing vom Monopol-Magazin über ihre Eindrücke und Highlights von dem diesjährigen Gallery Weekend Berlin. Über die einzelnen Galerien, Ausstellungen und deren Laufzeiten, könnt ihr hier auch noch einmal nachlesen.