N99 | Ferdinand Schmalz über den Tod, Rehragout und Sigmund Freud

„Die Butter schmeckt nicht mehr wie früher“

Ferdinand Schmalz veröffentlicht mit „Mein Lieblingstier heißt Winter“ einen Debütroman, der gleichermaßen absurd und intelligent ist.

Leben, Essen und Sterben

Ferdinand Schmalz, geboren 1985 in Graz, ist in der Obersteiermark aufgewachsen. Gleich mit seinem ersten Theaterstück „am beispiel der butter“ gewann er 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Neben dem Theater widmet er sich inzwischen auch der Literatur. In beiden Darstellungsformen spielt Ferdinand Schmalz gerne mit grotesken Figuren und absurden Situationen. 2017 hat er mit dem Text „Mein Lieblingstier heißt Winter“ den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. 2021 erscheint sein gleichnamiger Debütroman, ein Wien-Buch über das Sterben und das Töten.

Sprache, Literatur und Essen liegen im wahrsten Sinne des Wortes eng beieinander.

Ferdinand Schmalz

Auf der Suche nach der verlorenen Leiche

Der Wiener Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll einem makabren Wunsch nachkommen. Sein Kunde Doktor Schauer ist fest entschlossen, sich zum Sterben in eine Tiefkühltruhe zu legen. Er beauftragt Franz Schlicht, den gefrorenen Körper auf eine Lichtung zu verfrachten. Zum vereinbarten Zeitpunkt ist die Tiefkühltruhe jedoch leer, und Schlicht begibt sich auf eine höchst ungewöhnliche Suche nach der gefrorenen Leiche. Dabei begegnet er der Tatortreinigerin Schimmelteufel, einem Ingenieur, der sich selbst eingemauert hat, und einem Ministerialrat, der Nazi-Weihnachtsschmuck sammelt. Ferdinand Schmalz nimmt uns in „Mein Lieblingstier heißt Winter“ mit auf eine abgründige Tour quer durch die österreichische Gesellschaft, skurril, intelligent und mit großem Sprachwitz. – S. Fischer

detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann spricht mit Ferdinand Schmalz über sein neues Buch „Mein Lieblingstier heißt Winter„.