N99 | Hannah Lühmann über lebensverändernde Entscheidungen

„Ein bisschen wie ein Kammerspiel“

In ihrem Debütroman „Auszeit“ schreibt Hannah Lühmann über Selbstzweifel, den Verlust eines ungeborenen Kindes und die Suche nach einem Sinn im Leben.

Eine Generation, die alles hat und doch irgendwie nichts

Hannah Lühmann wurde 1987 in Berlin geboren, wo sie später auch Philosophie studierte. Als Feuilletonistin schreibt sie unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Berliner Zeitung und Die Zeit. Heute ist sie stellvertretende Ressortleiterin im Feuilleton der Welt und Welt am Sonntag.

In ihrem Debütroman „Auszeit“ reißt ein Schwangerschaftsabbruch der Hauptfigur Henriette den Boden unter den Füßen weg. Auf der Suche nach sich selbst zieht sie sich zusammen mit einer Freundin in eine einsame Hütte zurück, mitten im Bayerischen Wald. „Auszeit“ ist ein Roman über eine Zeit der Selbstreflektion und eine Generation, die das Glück sucht und doch nie findet.

Ich habe versucht, mehr Umgangssprachlichkeit in meinen Text zu bekommen, um nicht so auszuufern.

Hannah Lühmann

Auf der Suche nach Sinn und nach sich selbst

„Ich bin noch nicht alt, ich habe noch Zeit. Ich brauche nur Luft, Luft und Abstand, ich muss die Dinge ordnen, und das kann ich jetzt. Je weiter ich laufe, desto klarer sehe ich.“

In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich. Verführerisch und mit schmerzhafter Präzision seziert Hannah Lühmann die Träume und Ängste einer Generation um die dreißig, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht.Hanserblau

detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew spricht mit Hannah Lühmann über ihr Buch „Auszeit“.

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