N99 | Jakob Springfeld über sein Engagement und die Angst vor Rechts

„Es gibt kein einheitliches Bild“

Drohungen von Nazis, Mutproben und Zivilcourage – davon erzählt Jakob Springfeld in seinem Buch „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“.

Der Kampf gegen Rechts und für mehr Toleranz

Jakob Springfeld ist 2002 in Zwickau geboren und dort aufgewachsen. Nach den gewalttätigen Ausschreitungen von rechten und rechtsextremen Gruppen in Chemnitz im Jahr 2018 wollte er politisch etwas bewegen. Er engagiert sich öffentlich gegen Rechtsextremismus und hat in Zwickau eine Ortsgruppe von Fridays for Future sowie der Grünen Jugend gegründet. Als Folge seines Aktivismus erfährt er in seiner Heimatstadt regelmäßig Hass und Gewaltandrohungen. Nach dem Abitur ist er nach Halle gezogen, wo er Politikwissenschaft und Soziologie studiert. Für sein besonderes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte wurde ihm die Theodor-Heuss-Medaille verliehen. Außerdem hat ihn Zeit-Campus 2019 zu den 100 wichtigsten Ostdeutschen ernannt.

Sich antifaschistisch oder auch nur demokratisch zu äußern, kann bedeuten, dass ein Nazi vor der Tür steht.

Jakob Springfeld

Das andere Gesicht Sachsens

Der junge Autor kämpft gegen Rechts, gegen Hass und auch gegen seine Angst. Aufgeben kommt für ihn nicht infrage. Er berichtet von seinen Versuchen, das andere Gesicht Sachsens sichtbar zu machen: Es steht für Toleranz, Antirassismus und Demokratie. Er möchte den kleinen Terror im Alltäglichen offenlegen, aber auch Strukturen aufzeigen, die es rechten Bauernfängern viel zu leicht machen, und spart dabei Polizei und Kommunalpolitik von Kritik nicht aus.Bastei Lübbe

Über die Instrumentalisierung von Existenzängsten, den Mut zum Engagement und sein Buch „Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“ spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Jakob Springfeld.