N99 | Jens Spahn über persönliche Anfeindungen und falsche Entscheidungen

„Ich würde einiges anders machen“

Mit dem Buch „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ reflektiert Jens Spahn seine Zeit als Gesundheitsminister während der Corona-Krise.

Umstrittener Krisenmanager in der Corona-Pandemie

Jens Spahn ist 1980 in Ahaus geboren. Nach dem Abitur hat er eine Ausbildung zum Bankkaufmann und anschließend ein Studium der Rechts- und Politikwissenschaften absolviert. Er ist Mitglied im CDU-Präsidium und als Fraktionsvize für Wirtschaft, Klima und Energie zuständig. 2002 ist Jens Spahn als jüngster je direkt gewählter Abgeordneter in den Bundestag eingezogen.

In den folgenden Jahren konnte er sich als Gesundheitspolitiker profilieren. So ist er von 2009 bis 2015 gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion gewesen. Anschließend hat Spahn als parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen sein erstes Regierungsamt übernommen. Nach der Bundestagswahl 2017 hat Spahn bis Ende 2021 das Gesundheitsministerium inne. Zu seinen größten Aufgaben hat in dieser Zeit die Bewältigung der Corona-Pandemie gezählt. Während einer Rede im Bundestag zu Beginn der Corona-Krise hat er bereits früh den Satz „Wir werden einander viel verzeihen müssen“ geprägt, der seitdem mit seinem Namen assoziiert wird. Nun ist sein gleichnamiges Buch erschienen, in dem er auf Lehren, aber auch Fehler aus dieser Zeit eingeht.

Wir haben damals keine Wahrheiten verkündet, sondern haben zwischen unterschiedlichen Interessen und Perspektiven abgewogen.

Jens Spahn

Ringen um den richtigen Weg

Wie ein Orkan ist die Pandemie übers Land gefegt. Nichts ist mehr, wie es war. Zum ersten Mal berichtet jetzt Jens Spahn sehr persönlich aus dem Zentrum des Orkans. Er erzählt, wie die Politik in einer historischen Situation, für die es kein Beispiel gibt, der Krise Herr zu werden versucht, wie Kanzlerin, Ministerpräsidentenrunde, RKI und Experten um den richtigen Weg ringen. Er spart nichts aus, schildert schwierige Entscheidungen, drastische Maßnahmen, Zumutungen und Fehler ebenso wie Momente der Erschöpfung und Verzweiflung, erzählt von maßlosen Angriffen und dem Riss, der durch die Gesellschaft geht. Aber er richtet den Blick auch nach vorn: Wie können wir uns wappnen für kommende Krisen? Wie die erbitterten Gegensätze versöhnen, wie heilen, was unheilbar scheint?
Ein bemerkenswert offener, ebenso kritischer wie selbstkritischer Blick auf unser Land in seiner bisher vielleicht größten Bewährungsprobe.Heyne

Über sein Buch „Wir werden einander viel verzeihen müssen. Wie die Pandemie uns verändert hat – und was sie uns für die Zukunft lehrt. Innenansichten einer Krise“ spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit dem CDU-Politiker und ehemaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

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