N99 | Moritz Rinke über Lanzarote, Lava und Lichterketten

Lanzarote verstärkt die Energie von Menschen

In seinem neuen Roman „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“ schreibt Moritz Rinke unter anderem über seine Lieblingsinsel Lanzarote.

Lanzarote – ein Ort der meditativen Stille

Moritz Rinke wurde 1967 in Worpswede geboren. Er studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und schrieb schon während des Studiums zahlreiche Kolumnen und Reportagen. Zweimal wurde Rinke für seine Reportagen mit dem renommierten Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. Sein Debüt als Dramatiker feierte Rinke 1995 mit „Der graue Engel“. Es folgten zahlreiche preisgekrönte Dramen wie „Republik Vineta“, „Die Optimisten“ (2004), „Café Umberto“ (2006) und „Wir lieben und wissen nichts“ (2013). 2010 erschien sein Bestseller „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“. Sein neuer Roman „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“ spielt auf seiner Herzens-Insel Lanzerote, dessen rare Fauna die Kreativität des Autors in Schwung bringt.

Das ist eine offene Erde auf Lanzarote. Man spürt es an der Energie der Menschen dort: Sie werden entweder sehr kreativ oder desktruktiv.

Moritz Rinke

Wie viel es zu gewinnen gibt, wenn alles verloren scheint

Von Vätern und Söhnen, Lava und Lichterketten.

Ein Postbote auf Lanzarote, der um seinen Sohn kämpft, ein seltsamer Tisch, der ein dunkles Familiengeheimnis aus dem Spanischen Bürgerkrieg birgt, und ein blauer Ball, der über die Insel der hundert Vulkane bis nach Afrika rollt: Moritz Rinke entfacht in seinem zweiten Roman mit unvergleichlicher Tragikomik und schier atemberaubender Erzählkunst ein Feuerwerk an Geschichten.

In seinem kleinen Postbüro in Yaiza sortiert Pedro Fernández García seit Erfindung des Internets keine Briefe mehr, sondern nur noch Werbesendungen. So hat er unendlich viel Zeit, um am Hafen Café con leche zu trinken, seinem Sohn Miguel alles über historische Vulkanausbrüche zu erzählen und den Geheimnissen seiner Familie auf den Grund zu gehen. Was hat sein Großvater in den dreißiger Jahren in Spanisch-Marokko gemacht? Wer war der mysteriöse Deutsche, bei dem er angestellt war? Als sich Pedros große Liebe Carlota von ihm trennt und mit Miguel nach Barcelona zieht, wird es plötzlich still in seinem Leben. Auch sein Freund Tenaro, ein arbeitsloser Fischer ohne Boot, der angeblich mit Hemingway verwandt ist, kann ihn nicht aufheitern. Und dann sitzt da auf einmal ein Mann in seiner Küche, Amado, ein Flüchtling, der auf Lanzarote die Freiheit gesucht und ein Gefängnis vorgefunden hat. Pedro, Tenaro und Amado beschließen, Miguel zurückzuholen. Sie schmieden einen wahnwitzigen Plan – und merken, wie viel es zu gewinnen gibt, wenn alles verloren scheint. Kiwi Verlag

detektor.fm-Moderator Claudius Nießen spricht mit Moritz Rinke über sein neues Buch „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García„.

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