N99 | Volker Kutscher & Kat Menschik über die Form der Brieferzählung

„Es ist ein Gemeinschaftskunstwerk“

Der Kriminalroman „Mitte“ von Volker Kutscher und Kat Menschik führt die Geschichten um Kommissar Gereon Rath weiter, die als Vorlage für die Serie „Babylon Berlin“ dienten.

Die Geschichten von Kommissar Rath

Volker Kutscher wurde 1962 in Lindlar geboren. Vor seiner Tätigkeit als Tageszeitungsredakteur studierte er Germanistik, Philosophie und Geschichte. Später widmete Kutscher sich dann dem Schreiben von Kriminalromanen. Mit dem Roman „Der nasse Fisch“, dem Auftakt seiner Krimiserie um Kommissar Rath im Berlin der Dreißigerjahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller. Seit dem ersten Roman der Reihe im Jahr 2008 folgten vier weitere Bücher. Inzwischen wurden die Geschichten um Kommisar Rath in viele Sprachen übersetzt und dienten als Vorlage für die erfolgreiche Serie „Babylon Berlin“.

Es macht auch großen Spaß, mal auf eine andere Art zu erzählen – in diesem Fall in Briefform.

Volker Kutscher

Perfekte Synergie

Kat Menschik ist freie Illustratorin. Ihr Gartenbuch heißt „Der goldene Grubber. Von großen Momenten und kleinen Niederlagen im Gartenjahr“. Seit 2016 gestaltet Kat Menschik ihre eigene Buchreihe „Lieblingsbücher“, darunter finden sich Bestseller wie „Moabit“ von Volker Kutscher oder Edgar Allen Poes „Unheimliche Geschichten“. Jeder dieser Bände ist individuell gestaltet und ausgestattet. Auch den Kriminalroman „Mitte“ gestaltet Menschik mit Liebe zum Detail und schafft damit den ultimativen Beweis, dass das analoge Buch noch nicht tot ist. Das Design und die Illustrationen machen die Geschichte erst lebendig und bilden eine perfekte Synergie mit Kutschers packenden Erzählungen.

Wir lesen und bilden uns unsere eigenen Fantasien dazu. Ich möchte die Leser nicht langweilen mit Dopplungen und das zeichnen, was schon im Text steht. Ich möchte mit meinen Zeichnungen eine zweite oder dritte Ebene schaffen.

Kat Menschik

Eine packende Brieferzählung

Für Fans von Volker Kutschers weltberühmten Krimis um Kommissar Gereon Rath.

Das Buch Mitte knüpft unmittelbar an die dramatischen Ereignisse des letzten Kutscher-Krimis Olympia an. Die außergewöhnlich spannende Erzählung wurde eigens für die Reihe von Kat Menschik geschrieben.

Im Zentrum des Buches steht eine der drei zentralen Figuren aus dem Kutscher-Kosmos: Fritze Thormann – Charly und Gereon Raths Pflegesohn. Der 16-jährige wollte als Ehrendienstler der HJ auf der Olympiade 1936 vor allem seinem Läuferidol Jesse Owens nahe sein. Doch wurde er zu seinem Unglück zufällig Zeuge eines Selbstmords, dessen Umstände mehr als fragwürdig waren. Während die Polizei ihm nicht glaubt, ist die Gestapo schon auf der Spur des unliebsamen Zeugen. Dem Jungen bleibt nichts übrig, als zu fliehen und mit gefälschtem Pass beim Kohlehandel Kleinfeldt in Berlin-Mitte unterzutauchen. Aus seinem Versteck heraus versucht Fritz Kontakt zu Charly und Gereon Rath aufzunehmen, von deren dramatischen Schicksal er noch gar nichts weiß. Und auch seiner ebenfalls untergetauchten jüdischen Freundin Hannah schreibt Fritz über ein Postfach. Doch nicht nur die Gestapo fahndet nach ihm … Die Situation ist alles andere als harmlos.

Mitte liest sich wie ein Krimi in Miniaturausgabe, der literarisch die Brieferzählung wiederbelebt und von Kat Menschik kongenial gestaltet ist. – Galiani Berlin

detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Volker Kutscher & Kat Menschik über ihr neues Buch „Mitte“.

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