„Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Burn Out, Angstzustände und Depressionen nehmen in Deutschland immer mehr zu.“ Solche Schlagzeilen sind wir fast schon gewohnt. Aber entsprechen sie der Realität?
Man vermutet, dass in Deutschland etwa zwei Prozent der Menschen in einer Behandlung sind, die sie auch brauchen. Und dann gibt es ungefähr 30 Prozent der Menschen, die sind bei schlechter seelischer Gesundheit, aber sie sind durchaus noch gesund. Diese Zahlen haben sich nicht verändert.Jörg Blech
Die Studien und Statistiken belegen es: Menschen in der Wohlstandsgesellschaft nehmen immer häufiger Antidepressiva. Der „Stressreport Deutschland 2012“ zeichnet ein Bild, in dem jeder fünfte überfordert ist und fast die Hälfte aller Berufstätigen sich im Job überfordert fühlt.
Auch die Diagnosen von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen und Burn-Outs gibt es immer häufiger. Da liegt die Vermutung nahe: Wir werden psychisch immer kränker.
Kritiker sagen, soziale Probleme würden pathologisiert und ihre Auswirkungen als Krankheiten abgestempelt. Sie verweisen auf Studien, die das stetige Anwachsen psychischer Krankheiten so nicht nachweisen konnten.