Qualität oder Quote? Tagesspiegel-Chef Maroldt zur Zukunft des Fernsehens

In seiner fast 80-jährigen Geschichte hat das Fernsehen rasante technische und strukturelle Entwicklungen durchlebt. Immer wieder totgesagt, hat es sich bis heute als ein Leitmedium behaupten können. Doch wie sieht die Zukunft des Fernsehens aus?

„Der König ist tot, es lebe der König.“ So oder so ähnlich könnte man auch beschreiben, wie sich das Fernsehens entwickelt. Oft wurde schon sein Untergang vorausgesagt und doch ist es immer noch lebendig. Mehr als zwei Stunden schaltet der Deutsche durchschnittlich den Fernseher ein. Doch was schaut er eigentlich? – „Deutschland sucht den Superstar“, „Wetten Dass“, die „Tagesschau“ oder doch das „Dschungelcamp“? Das 1984 eingeführte duale Rundfunksystem soll dem Zuschauer eine Bandbreite an Information und Unterhaltung garantieren. Die Privaten bringen die Show und unterhalten, die Öffentlich-Rechtlichen kümmern sich um die Informationen. Doch wie lassen sich die unterschiedlichen Interessen – zwischen Ökonomie, Programmauftrag und Kampf um Einschaltquoten – zusammenbringen?

Lorenz Maroldt 

Mir als Journalist ist es in erster Linie nicht wichtig, ob ich das, was wir machen konkret in einer Zeitungsredaktion in Baumrinde ritze oder in digitale Ziffern umrechne. Ich denke, Fernsehen sollte sich so ähnlich verstehen. Letzlich kommt es darauf an, ob die Inhalte vernünftig sind.

Wo die Zukunft des Fernsehens liegt und wie seine Möglichkeiten im digitalen Zeitalter aussehen, darüber haben wir mit Lorenz Maroldt gesprochen. Er ist als Chefredakteur des „Tagesspiegels“ einer der wichtigsten Blattmacher in Deutschland und war bei detektor.fm im Gespräch.