Sabine Kray: „Freiheit von der Pille“

Eine Unabhängigkeitserklärung

Emanzipatorische Kraft oder Hormonbombe? Die Antibabypille sorgt schon lange für Diskussionen. Die Autorin Sabine Kray hat die Debatte aufgegriffen und ihr ein ganzes Buch gewidmet.

Die Pille als emanzipatorische Kraft

Als die Antibabypille 1960 auf den Markt kommt, steht sie vor allem für Selbstbestimmung und die Befreiung der Frau. Heute hat sich die Wahrnehmung geändert. Denn mittlerweile ist bekannt, dass hormonelle Verhütung enorme Nebenwirkungen haben kann. Und obwohl das viele Frauen wissen, ist die Pille in Deutschland noch immer die beliebteste Verhütungsmethode.

Ich glaube nicht, dass die Pille die Befreiung dargestellt hat, sondern letztlich hat die Pille kurzfristig eine Tür geöffnet und so ist das Schamthema hinter der Sprechzimmertür der Arztpraxis gelandet. – Sabine Kray, Autorin des Buches „Freiheit von der Pille – Eine Unabhängigkeitserklärung“

Die Pille als Hormonbombe

Sabine Kray hat selbst 17 Jahre lang mit der Pille verhütet. Auch deshalb widmet die Autorin unter dem Titel „Freiheit von der Pille – eine Unabhängigkeitserklärung“ dem Thema ein ganzes Buch.

Es ist natürlich eine Absurdität, dass man an zig Tagen im Monat ein Medikament verwendet, was aber nur an zwei Tagen seine Wirkung entfalten soll. – Sabine Kray

Dabei stellt sie die Antibabypille als gängiges Verhütungsmittel infrage. Denn auch sie hat am eigenen Leib erfahren, wie hormonelle Verhütung wirken kann. Ihre Libido habe geschwächelt und auch ihre Persönlichkeit habe sich verändert, schreibt Sabine Kray.

Außerdem kritisiert sie den oftmals laxen Umgang mit der Pille. So würden zu häufig weder Eltern noch Ärzte die teilweise jungen Konsumentinnen ausreichend über Nebenwirkungen aufklären.

Wie sich das gesellschaftliche Bild der Pille verändert hat und warum sie heute gänzlich auf das Verhütungsmittel verzichtet, das hat Sabine Kray detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop im Interview erzählt.

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