shots | Berlinale: Her Name Is Petrunya, The Operative, Mr. Jones

„Für mich ist das ein echter Bärenkandidat“

Frauenpower auf der Berlinale! In der aktuellen Folge shots sprechen wir unter anderem über „God exists, her name is Petrunya“. Außerdem mit dabei: „The Operative“ und „Mr. Jones“.

God exists, her Name is Petrunya

Im Zentrum des neuen Films von Teona Strugar Mitevska steht die 32-jährige Mazedonierin Petrunya. Trotz ihrer guten Ausbildung fehlt ihr eine echte Perspektive im Leben. Sie ist arbeitslos und wohnt noch immer bei ihren Eltern. Nach einem gescheiterten Bewerbungsgespräch entgleist die Situation dann vollends. Petrunya nimmt an einem christlichen Ritual Teil, das Glück bringen soll und ausschließlich Männern vorbehalten ist.

Was sich dann entspinnt, aus diesem Ereignis heraus, an Neid und Missgunst, an Streit im Ort und an christlichen Traditionen, das bietet dem Film die Chance, etwas über selbstbestimmtes Leben zu erzählen. – Andreas Kötzing, Filmwissenschaftler

The Operative

Yuval Adlers „The Operative“ ist mit Diane Krüger und Martin Freeman in den Hauptrollen ausgezeichnet besetzt. Auch die Story hat auf den ersten Blick großes Potenzial. Schließlich erzählt der Film von einer geheimen Operation des Mossad und auch die Liebe spielt eine Rolle. Trotzdem offenbart der Film bei genauerer Betrachtung einige Schwächen.

Ich hatte zwischendurch öfter das Gefühl, dass ich diese Geschichten, die der Film erzählt, alle schon drei-, vier-, fünfmal gesehen habe.  – Andreas Kötzing

Mr. Jones

Agnieszka Holland beschäftigt sich in ihrem neuen Film mit dem Stellenwert der Wahrheit. Sie erzählt die Geschichte des Briten Gareth Jones. Er ist in den 1930er-Jahren in die Sowjetunion gereist. Dort hat der Journalist entgegen zahlreicher Widerstände dokumentiert, wie Josef Stalin in der Ukraine systematisch Menschen verhungern ließ. Bis der Film zum spannenden Kern seiner Geschichte vordringt, vergeht allerdings sehr viel Zeit.

Über diese Filme und Fatih Akins „Der Goldene Handschuh“ hat detektor.fm-Reporter Christian Eichler mit dem Filmwissenschaftler Andreas Kötzing gesprochen.

Redaktion: Florian Lehmann


shots – Der kritische Film-Podcast

Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kollegen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.


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