shots | Michael-Jackson-Doku „Leaving Neverland“

„Die reden darüber wie über eine Liebesbeziehung“

Die Welt spricht zur Zeit vor allem über einen Film. Im HBO-Zweiteiler „Leaving Neverland“ erzählen zwei Männer detailliert davon, wie Michael Jackson sie misshandelt habe. Wir haben die Dokumentation gesehen.

Hochzeit im Verborgenen

Es habe eine gespielte Hochzeitszeremonie hinter verschlossen Türen gegeben. Dann habe Michael Jackson ihm einen Ring geschenkt. Einen Ring, den er vorher vorgegeben hatte, für eine Frau zu kaufen. Doch diesen Ring steckt er Jimmy Safechuck an die Hand. Einem kleinen Jungen, den er über Jahre missbraucht habe. Diese Geschichte erzählt Safechuck während er den Goldring mit zitternden Händen aus einer Schmuckschatulle holt. Er wisse nicht, ob er sich jemals wirklich vergeben könne.

Brutale Erinnerungen

Das ist nur eine der vielen Szenen, in denen Jimmy Safechuck und Wade Robson in unangenehmem Detailgrad über die vielen Abende sprechen, an denen sie Michael Jackson misshandelt habe. Im vier Stunden langen HBO-Zweiteiler „Leaving Neverland“. Während sich die erste Hälfte eher mit der Geschichte dieser unterstellten Misshandlungen beschäftigt, legt der zweite Teil das Augenmerk auf die Gerichtsprozesse und Anschuldigungen anderer Kinder in den frühen 2000ern.

Bevor der Film am 6. April auf ProSieben läuft, hatten detektor.fm-Filmkritiker Chrisitan Eichler und BR-Redakteur Malcolm Ohanwe die Möglichkeit, ihn zu sehen. Sie sprechen über die Entscheidung, nur die Opfer zu Wort kommen zu lassen und die Frage, inwiefern wir Kunst und Künstler noch trennen können.


shots – Der kritische Film-Podcast

Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kolleginnen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.


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Redaktion