Mit „Wir“ legt Jordan Peele seinen zweiten Film vor, nachdem er mit dem ersten unglaublichen Erfolg hatte. „Get Out“ hat mit fünf Millionen Dollar Budget 250 Millionen eingespielt – und Peele für das Drehbuch einen Oscar beschert. Hat „Wir“ auch das Zeug dazu?
Als die Familie Wilson über die Sommerferien in ihr Ferienhaus reist, passiert etwas Seltsames. In einer Nacht steht eine fremde Familie in ihrer Auffahrt. Eine Familie, die genau so aussieht wie sie selbst. Jordan Peele liefert mit seinem Zweitling schon wieder einen Horror-Film ab, bei dem es um Identität und das Fremde im Bekannten geht.
Diesen Film muss man unbedingt gesehen haben. Es gibt sie immer mal wieder: sehr gute Horror-Filme. Und dies ist einer. – Wolfgang M. Schmitt
Wofür diese Anderen stehen, müssen die Zuschauenden selbst entscheiden. Es könnten zum Beispiel die Arbeiterklasse, das Unterbewusste oder die zu Unrecht eingesperrten Schwarzen in den US-amerikanischen Gefängnissen sein.
Jordan Peele gilt als besonders politischer Horror-Regisseur. Dabei seien Horrorfilme schon immer politisch, sagt Eugen Pfister. Er forscht an der Hochschule der Künste in Bern zu Politik in Horrorspielen.
Horror wird immer vorgeworfen, Schund zu sein. Witzigerweise gibt genau das dem Horror die Möglichkeit, Themen anzusprechen, die für realistischere Filme viel zu heiß wären. Da kam zum Beispiel schon früh das Thema Rassismus auf oder die Frage der Gleichberechtigung der Frau. – Eugen Pfister, Geschichtswissenschaftler
Über „Wir“ diskutieren detektor.fm-Filmkritiker Chrisitan Eichler, Wolfgang M. Schmitt von der Filmanalyse und Daniel Schröckert, der bei Rocketbeans TV das Filmmagazin Kino+ moderiert.
Jede Woche zankt sich detektor.fm-Filmkritiker Christian Eichler mit Freunden und Kolleginnen über einen aktuellen Film. Dabei ist es egal, ob der im Kino, auf Netflix oder im Fernsehen anläuft. Angedickt wird das Ganze durch ein hintergründiges Interview und einen kurzen Überblick über weitere Kino- und Streaming-Starts.