Thementag Friedliche Revolution | Lichtfest

Künstler beim Leipziger Lichtfest: Licht als Form der Erinnerung

Beim Lichtfest wird Erinnerung auch in Kunst übersetzt. Viele Installationen am Innenstadtring bieten ihre ganz eigene Form der Erinnerung an – und lassen die Stadt zur Bühne für Künstler werden. Wir sprechen mit ihnen.

20 Künstler beleuchten beim Lichtfest 2014 verschiedene Aspekte der Friedlichen Revolution. Im „White Space“ beispielsweise strahlen 70.000 Watt und symbolisieren den Mut der Frauen und Männer am 9. Oktober 1989. An der Außenwand eines Hotels am Hauptbahnhof werden die Hoffnungen und Gedanken der Leipziger zur Wendezeit reflektiert, und die Fassade eines Bankgebäude gibt Einblicke in die wirtschaftliche Dimension der Wende.

Das Lichtfest gestaltet den öffentlichen Raum

Claudius Nießen vom Deutschen Literaturinstitut beleuchtet für sein Kunstwerk  die Fassade der Commerzbank am Innenstadtring. Ergänzt wird seine Installation durch eine Performance auf dem Vorplatz der Bank. Er hat dafür auch ausgerechnet, was jeder Deutsche für die Einheit eigentlich bezahlt. „Return on Investment“ heißt sein Werk – und mit ihm haben wir darüber gesprochen.

Return on Investment - Gespräch mit Claudius Nießenhttps://detektor.fm/wp-content/uploads/2014/10/interview-claudius-niessen.mp3

Licht als Ausdrucksform

Bei Mischa Kuballs Kunstwerk „White Space“ wird eine Fläche am Rande des Wilhelm-Leuschner-Platz in einen riesigen Freiraum aus weißem Licht verwandelt. Kuball ist Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule Köln.  Er stammt ursprünglich aus Düsseldorf, war aber am 9. Oktober 1989 zufälligerweise auch in Leipzig – und hat also eine sehr persönliche Beziehung zu diesem Datum. Wie ihn diese inspiriert und warum er seine Installation absichtlich nicht begehbar gemacht hat, haben wir ihn gefragt.

Die Gedanken sind frei

Die Menschen sind durchaus reflektiert in Bezug auf ihre Erlebnisse vor und nach der Wende. – Sigrid Sandmann

In einem weiteren Projekt am Innenstadtring werden die Gedanken, Worte und Emotionen von 50- bis 60-Jähringen, die die Friedliche Revolution in Leipzig miterlebt haben, gezeigt. Sigrid Sandmann projiziert diese an die Fassade des InterCity-Hotels Leipzig. In sehr persönlichen Gesprächen hat sie versucht, sich in Zeitzeugen einzufühlen.


Koordiniert und betreut hat das künstlerische Programm rund ums Lichtfest der künstlerische Leiter:  Jürgen Meier.

Er erhofft sich auch in diesem Jahr wieder eine ganz besondere Atmosphäre beim Lichtfest. Wie er die mittels Kunst befeuern will, darüber sprechen wir mit ihm im Interview.