Play
Das Kunstwerk „Trash People“ von dem deutschen Künstler HA Schult zeigt Skulpturen aus Müll, 2014 im Ariel Sharon Park, Tel Aviv. Foto: | Jack Guez / AFP
Bild: AFP | Jack Guez

Trash und Kunst

Das ist doch keine Kunst…

Müll stinkt, ist dreckig, alt oder kaputt. Kunst hingegen erschafft Neues und verfolgt dazu meist einen ästhetischen Anspruch. Trotz dieser Gegensätze arbeiten Künstler mit Müll. Und verändern dabei seine Bedeutung.

Verdrängte Materie

Mehrere Milliarden Tonnen Abfall haben sich weltweit angesammelt. Damit ist Müll nicht nur eine wichtige Größe für die Wirtschaft und ein ökologisches Problem, sondern er formt ganze Landschaften. Und doch bleibt Müll, in der Flut täglich neuer Konsumgüter, vergleichsweise unbeachtet. Eine Lücke, welche die Kunst bereitwillig füllt.

Das ist natürlich interessant für die Kunst. Also genauso an die Ränder zu gehen und Sachen, die also vermeintlich nutzlos sind, nicht rein, nicht sauber, die man unter den Teppich kehren will, wieder an die Oberfläche zu holen.  – Yvonne Volkart, freie Autorin, Kuratorin und Dozentin

„Von Trash zu Waste“

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten Künstler wie Picasso kleine Gegenstände in ihre Werke mit ein, um damit die Trennung von Kunst und Alltag aufzulösen. Später verwendeten Künstler Müll unter anderem in dadaistischen Werken.  Mit dem Wirtschaftswachstum der 50er Jahre schließlich nahm die Abfallproduktion ungeahnte Ausmaße an. Die Künstler nutzten die neuen verfügbaren Materialien, arbeiteten das Müllwachstum aber auch kritisch auf.

Inzwischen hat sich der Diskurs weiter verändert. Ging es noch vor ein paar Jahren bei der Arbeit mit Müll vor allem um eine Konsumkritik und Recycling, steht inzwischen vermehrt die besondere Materialität und der Umstand des Nicht-Gesehen-Werdens von Abfällen im Fokus.

Über den Bedeutungswandel von Müll in der Kunst in den letzten Jahren und die gesellschaftliche Dimension dahinter, hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Yvonne Volkart gesprochen. Sie ist freie Autorin, Kuratorin und Dozentin. Ihr Aufsatz „Von Trash zu Waste“ erschien in Texte zur Kunst, Heft Nr. 108.

Von Trash zu Waste – Müll in der Kunst 06:32

Yvonne Volkert - ist freie Autorin und Kuratorin.

ist freie Autorin und Kuratorin.
Man merkt, dass es nicht mehr nur um die Konsumbegierden geht, sondern [..] ein großer Teil von aktueller Kunst ist, dass sie anfängt sichtbar zu machen, dass wir Dinge anhäufen.Yvonne Volkert

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen