Was läuft heute? | Seitenwechsel, Jimmy’s Hall, Mrs. America

Politische Kämpfe im Spiegel der Zeit

Der Film „Seitenwechsel“ erzählt von zwei schwarzen Frauen im New York der 1920er Jahre, die als „Weiße“ gesehen werden. Fast zur gleichen Zeit in Irland zieht in „Jimmy’s Hall“ ein heimgekehrter Kommunist den Zorn der katholischen Kirche auf sich und in der Mini-Serie „Mrs. America“ porträtiert Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett die konservative Aktivistin Phyillis Schafly mit ihrem Kampf gegen die Gleichstellung der Frau.

Seitenwechsel

New York in den 1920ern: Die beiden schwarzen Frauen Irene Redfield (Ruth Negga) und Clare Kendry (Tessa Thompson) wachsen gemeinsam in dem New Yorker Bezirk Harlem auf. Weil die beiden eine etwas hellere Hautfarbe haben, werden sie oft als „Weiße“ angesehen. Das führt dazu, dass sie sich für unterschiedliche Leben entscheiden. Während Clare sich ein Leben als „Weiße“ an der Seite ihres rassistischen Ehemannes John (Alexander Skarsgård) aufgebaut hat, ist Irene mit dem Arzt Brian (André Holland) verheiratet und lebt mit ihm und ihren zwei Söhnen in der Oberschicht von Harlem. Der Film „Seitenwechsel“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von 1929 von Nella Larsen und ist gleichzeitig auch das Regiedebüt der britischen Schauspielerin Rebecca Hall. „Seitenwechsel“ könnt ihr jetzt bei Netflix streamen.

Jimmy’s Hall

Fast zehn Jahre nach dem irischen Bürgerkrieg kehrt der Kommunist Jimmy Gralton 1932 aus dem amerikanischen Exil zurück in sein Heimatdorf. Dort eröffnet er wieder die alte Tanzhalle: „Jimmy‘s Hall“, ein Freiraum für ausgelassene Tanzabende, gemeinsames Musizieren und politische Diskussionen. Damit ziehen Jimmy und seine Freundinnen und Freunde den Zorn der katholischen Kirche auf sich, denn die fürchtet um ihre Stellung. Mit dem Drama „Jimmy’s Hall“ hat der vielfach ausgezeichnete britische Regisseur Ken Loach ein weiteres Kapitel geschrieben über die Suche nach Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Frieden. „Jimmy’s Hall“ läuft ab jetzt in der Arte-Mediathek.

Mrs. America

Mit dem „Equal Rights Amendment“, kurz ERA, wollten in den 1970ern Demokraten und Republikaner die Gleichstellung von Frau und Mann in der US-Verfassung verankern. Nicht alle fanden das eine gute Idee. Die Mini-Serie „Mrs. Amercia“ erzählt diese Geschichte aus der Perspektive der Frauen, die diesen Verfassungszusatz maßgeblich mitgeprägt haben. So verkörpert die Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett die konservative Aktivistin Phyillis Schafly, die mit ihrer „Stop ERA“-Bewegung gegen die Feministinnen mobilisiert. Zu diese gehören zum Besipiel Shirley Chisholm (Uzo Aduba), die erste schwarze Präsidentschaftskandidatin bei den Demokraten, die Journalistin und Frauenrechtlerin Gloria Steinem (Rose Byrne) und die Autorin des Bestsellers „Der Weiblichkeitswahn“ Betty Friedan (Tracey Ullman).

Übrigens: Im Januar 2020 hat Virginia als letzter der 38 notwendigen Bundesstaaten die ERA ratifiziert. Den Einzug in die Verfassung bedeutet das jedoch noch lange nicht, denn der Termin für die Aufnahme ist bereits in den 1980er ausgelaufen. Unklar bleibt also, wann nach über 100 Jahren Auseinandersetzung dieser Zusatz überhaupt aufgenommen wird. 

Die Mini-Serie „Mrs. America“ könnt ihr auf Disney+ streamen.

Was läuft heute?

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