Was wichtig wird | Trump-Protest von Christo

Game over für „Over The River“

Zahlreich sind die Künstlerinnen und Künstler, die ihren Unmut über die Wahl Donald Trumps zum Ausdruck bringen. Christo hat jetzt ein Zeichen gesetzt: das zumindest flächenmäßig größte der Kunstwelt.

Paradoxerweise ist der größte Künstlerprotest gegen Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten unsichtbar. Denn Christo setzt ein Zeichen, indem er eine jahrzehntelang geplante Installation abbläst. Er stoppt seine Planungen, den Arkansas River mit – man höre und staune – Stoffbahnen zu überspannen.

Christos größtes Projekt

Fast zehn Kilometer Stoff wollte Christo für sein Projekt Over The River verwenden, das er seit 1992 vorbereitet hat. Es wäre Christos größtes Verhüllungsprojekt geworden. Nun ist Schluss mit den Planungen, weil die US-Regierung Eigentümerin des Gebiets ist, das Christo bespielen wollte.

Ich kann kein Projekt machen, das diesem Grundbesitzer zugute kommt. – Christo zur New York Times

Christo freue sich einfach nicht mehr auf das Projekt, sagt er. „Wieso sollte ich noch mehr Geld in etwas stecken, das ich nicht machen möchte?“

Vielleicht fand er Trump persönlich so abstoßend, dass er es einfach nicht machen wollte.Elke Buhr 

Die Monopol-Chefredakteurin, Elke Buhr, meint, man sollte bei politischen Hau-Drauf-Statements von Künstlern ein zweites Mal hinschauen.

Christos nächstes Projekt ist eine riesige Skulptur aus Ölfässern in Abu Dhabi. Dort kooperiert der Künstler mit der Königsfamilie, der das Stück Wüste gehört, auf dem Christo die Fässer stapeln möchte.

Shia LaBeouf verhaftet

Christo ist längst nicht der einzige Künstler, der lautstark gegen Donald Trump protestiert. Dieser Tage hat auch Shia LaBeouf für Schreierei gesorgt. Unter dem Motto #HeWillNotDivideUs versammelt er Menschen vor einer Kamera, die von einer New Yorker Straße ins Netz streamt. Eine öffentliche Performance, die natürlich auch Provokateure aus dem Pro-Trump-Lager anlockt.

LaBeouf wurde in Polizeigewahrsam genommen. Auch das war im Livestream zu sehen. Inzwischen ist er wieder frei.


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berichtet seit 2004 über Kunst & Kultur.


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Redaktion