Zahnspangen und Co.: Danke, liebe Urahnen!

Die Entstehung der Landwirtschaft legte den Grundstein für unsere vielen Zahnarztbesuche in der Neuzeit. Das behauptet eine britische Anthropologin. Dürfen sich die Zahnspangenträger der Gegenwart bei ihren Urahnen bedanken?

Noreen von Cramon-Taubadel 

Bereits vor über 10.000 Jahren begann der Mensch damit, die Tiere aus seiner Umwelt zu domestizieren. Im Zuge dessen wurden die Menschen sesshaft und fingen auch an, Ackerbau zu betreiben. Sie entwickelten sich sozusagen vom Jäger und Sammler zum Landwirt und Viehzüchter.

Dieser Wandel war die Voraussetzung für die Zivilisation wie wir sie heute kennen. Durch den Siegeszug der Vieh- und Landwirtschaft hat man mehr Menschen ernähren und damit die Ausbreitung der Gattung „Mensch“ sicherstellen können. Auch für die Entwicklung des menschlichen Gehirns war dieser Schritt zum bäuerlichen Leben entscheidend: Durch die bessere Ernährung wuchs das Gehirn, die Menschen wurden schlauer und konnten so wiederum neue Techniken der Nahrungsgewinnung entwickeln. Ein Kreislauf.

Doch der Schritt zur Agrargesellschaft hat nicht nur positive Folgen gehabt. Er ist auch für heutige Zahnfehlstellungen und Kieferprobleme verantwortlich. Das behauptet zumindest eine Anthropologin von der University of Kent in Großbritannien.Sie hat die Schädel früherer menschlicher Populationen untersucht und verglichen.

Sind wir, oder unsere Urahnen, an Zahnspangen und kieferorthopädischen Qualen am Ende selbst schuld? Über die Ergebnisse ihrer Studie haben wir mit Noreen von Cramon-Taubadel gesprochen.

Redaktion