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Was passiert, wenn Kunst verschwindet?

Verschollene Kunstwerke sorgen immer wieder für Wirbel in der Kunstszene. Was bedeutet es für den Kunstmarkt, wenn Kunst verschwindet und was passiert, wenn sie dann wieder auftaucht?

Plötzlich verschwunden

Wenn Kunstwerke bekannter Künstlerinnen oder Künstler plötzlich verschwinden, zieht das einiges an Aufmerksamkeit in und außerhalb der Kunstszene nach sich. Beispiele für verschollene Kunstwerke gibt es jede Menge: Das offiziell teuerste Gemälde der Welt, „Salvator Mundi“, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird, gehört wohl zu den bekanntesten. Seit seiner Versteigerung 2017 wurde das Werk nicht mehr öffentlich gesehen.

Im Gardner Museum in Boston stehen einige Bilderrahmen inzwischen sogar seit über 30 Jahren leer. 1990 wurden hier bei einem spektakulären Raub 13 Kunstwerke von Meistern wie Vermeer und Rembrandt geraubt. Die gestohlenen Gemälde sind immer noch verschollen.

Die Chance, einen Auktionsrekord erzielen, steigt, wenn ein Werk lange nicht auf dem Markt war.

Dr. Ruth Polleit Riechert, Kunsthistorikerin und Kunstmarktexpertin

Foto: Anne Simon

Plötzlich wieder aufgetaucht

So manches verschollene Werk taucht eines Tages dann aber doch wieder auf. Für Wirbel hat zuletzt die Statue „Maddalena Giacente“ des Künstlers Antonio Canova gesorgt. Sie galt jahrelang als verschwunden. Nun kam heraus, dass ein britisches Ehepaar sich die Statue nichtsahnend als Deko für den eigenen Garten gekauft hatte. Wenn ein solches vermisstes Kunstwerk plötzlich wieder auftaucht, ist das nicht nur eine Sensation für Kunstliebende, sondern beeinflusst auch den Kunstmarkt. Denn je nach Künstler oder Künstlerin kann der Marktwert eines Kunstwerks nach seiner Wiederentdeckung in die Höhe steigen.

Ab wann gilt ein Kunstwerk als verschollen? Und was bedeutet es für den Kunstmarkt, wenn renommierte Werke plötzlich verschwinden? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Dr. Ruth Polleit Riechert. Sie ist Kunsthistorikerin und Autorin.

Redaktion