Adventskalender Türchen 3: James Vincent McMorrow

Will man es sich leicht machen, so reicht ein Blick, um sich vorzustellen, wie die Musik von James Vincent McMorrow klingt: Vollbart, Flanellhemd, traurige Dackelaugen – So sahen in den letzten Jahren vor allem die Herren der Folkmusik aus. Da reiht sich auch James Vincent McMorrow ein. Seine Musik lässt sich trotzdem nicht vorschnell kategorisieren.

Dass James Vincent McMorrow mal die Musik machen würde, die er heute macht, ließ sich noch vor wenigen Jahren kaum erahnen. Ursprünglich war der Ire erst im Hardcore und später im Hip Hop zuhause. Von beidem ist er heute meilenweit entfernt.

Early In The Morning heißt das Debütalbum von McMorrow. Anfang dieses Jahres ist es in Deutschland erschienen, da hatte es in Irland schon längst große Wellen geschlagen. Dabei ist die Platte alles andere als eingängig. McMorrow zelebriert auf ihr die Traurigkeit in ihrer schönsten Form. Er wirft die großen Fragen des Lebens auf – nach dem Sinn, Liebe, Freundschaft, Verbundenheit – kommt aber immer wieder zu dem Schluss: Antworten gibt es nicht.

Ich bin kein pessimistischer Typ. Die Songs sind in einer Zeit entstanden, in der einiges schief gelaufen ist. Mit dem Album wollte ich zurück auf Anfang gehen, auch wenn die Texte immernoch düster sind. Aber die Platte ist eben nur eine Momentaufnahme. Die nächste könnte wieder ganz anders klingen.

Für den akustischen Adventskalender von detektor.fm hat James Vincent McMorrow Red Oak Tree eingespielt.

James Vincent McMorrow – Red Oak Tree (detektor.fm Akustik-Session)

Early In The Morning, das Debütalbum von James Vincent McMorrow war im April eines unserer Alben der Woche. Zur Albumvorstellung geht’s hier.