Und so wie Coner Oberst verorten auch Bored Man Overboard ihre Songs in einer der düsteren Ecken des Metiers. Scheitern als Strategie – ein Prinzip, das in A Song For A Bird trefflich auf den Punkt gebracht wird, wenn Frontmann David Kahn in zerbrechlichstem Oberst-Singsang postuliert: It’s better to crawl than eventually fall.
Wegducken brauchen sich die Schweden jedoch absolut nicht. Nachdem die drei Gründer die Band auf ein siebenköpfiges Kollektiv erweiterten, entwickelte man infolge der vielfältigen Einflüsse fast wie von selbst einen eigenständigen und stimmigen Bandsound.
Je mehr Leute wir kannten, desto besser, dachten wir. Es kamen immer mehr in die Band. Dabei war es uns ziemlich egal, welche Instrumente die spielten. Es hätte auch locker ein Posaunen-Spieler dabei sein können. Wir sind einfach sieben Freunde, die alle verschiedene Instrumente spielen und zusammen eine Band haben.
So kann sich das neue Gefüge sehen und hören lassen, wenn es mitsamt Streichern und Bläsern bisweilen orchestralen Folkrock zu Tage bringt. Dass sich so viele kreative Musiker auf einem Haufen jedoch mitunter schwer tun, zusammen einen Konsens zu finden, zeigte sich während der 6-monatigen Aufnahmen zum Debüt-Album.
Wir sind halt sieben Leute. Und wenn nur einer davon eine wichtige Kritik an einem Songpart äußert, dann müssen wir uns alle mit diesem Part beschäftigen und manchmal haben alle sieben eine unterschiedliche Vorstellung. Deswegen schreiben wir viel um und sind eigentlich nie mit dem zufrieden was wir machen. Die Songs, die wir vor 6 Monaten geschrieben haben verändern wir noch heute.
Erscheinen wird das Album im Frühjahr 2010, bis dahin muss man sich mit der im November veröffentlichten Sinner Song EP zufrieden geben, oder aber mit der akustischen Version von In A Box, die Bored Man Overboard für den detektor.fm Adventskalender eingespielt haben, auf der Venue-Toilette des Berliner Clubs NBI.
Bored Man Overboared – In A Box (detektor.fm Akustik-Session)