Adventskalender Türchen 20: Dear Reader

Ihr letztes Album „Idealistic Animals“ war für Cherilyn MacNeil alias Dear Reader eine große Reise – zuerst zu sich selbst und dann bis in ihre Heimat Südafrika.

Für viele Musiker und Bands ist touren großer Spaß. Man entdeckt jeden Tag neues, kommt in der Welt herum und darf sich und seine Musik jeden Tag neu präsentieren. Die Wahlberliner Dear Reader um Frontfrau Cherilyn MacNeil besuchten auf ihrer letzten Tour sogar ihr Heimatland Südafrika. Doch die Konzert-Kultur dort ist eine ganz andere als hierzulande:

Es hat natürlich Spaß gemacht, aber es ist nicht wie hier: es gibt nicht wirklich Konzerthallen, es sind vielmehr Bars und Restaurants mit einer kleinen Bühne da drin und schlechter Ton und die Leute reden eigentlich auch viel. Das ist da irgendwie so und das war immer so, das ist die Kultur dort, dass Leute während der Konzert quatschen und so.

In Europa und vor allem in Deutschland ist bekanntlich das Gegenteil der Fall: hier lauscht man Bands und Künstlern andächtig – auch und gerade in kleineren Konzertlokalitäten. Besonders für unbekanntere Bands sind solche Konzerte oftmals die Gelegenheit ihr Publikum zu vergrößern. Cherilyn MacNeil dagegen möchte ihren Ruhm gar nicht vergrößern, denn dann müsste sie länger und öfter ihr Zuhause verlassen:

Ich habe jetzt eigentlich gemerkt, dass ich nicht solange weg sein will. Zwei Monate sind etwas zu viel für mich. Das heißt, ich darf nie zu erfolgreich werden, dann muss ich nämlich viel mehr auf Tour gehen, ich glaube ich schaffe es nicht. Es muss einfach so bleiben.

Für den akustischen Adventskalender von detektor.fm haben Dear Reader den Song Giraffe (What’s Wrong With Us) live bei uns im Studio eingespielt.

Im Februar waren Dear Reader zu Gast im detektor.fm-Studio. Das komplette Interview und einen weiteren Song live im Studio gibt es hier.