Adventskalender Türchen 23: The Alexandria Quartet

Bergen ist mit rund 250.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Norwegens. Soweit so gut. Setzt man aber dazu die Zahl der aus Bergen stammenden Musiker ins Verhältnis, ergibt das eine Quote, die so manche größere europäische Stadt ziemlich alt aussehen lässt. Neben Bands wie Kings of Convenience und Röyksopp spielt sich jetzt auch noch The Alexandria Quartet in unsere Herzen. Ist Bergen das neue Seattle?

Wir sind dem Phänomen auf den Grund gegangen und haben The Alexandria Quartet gefragt, ob sie das Geheimnis um ihre Heimatstadt lüften können.

Es regnet viel in Bergen. Da bleibt uns nichts anderes übrig, als drinnen rumzuhängen, Instrumente zu üben und Songs zu schreiben. Außerdem ist es eine kleine Stadt, sehr gemütlich, mit kleinen Gassen. Sie hat einen guten Vibe – Musiker kennen sich untereinander, kooperieren und helfen sich aus.

Gleichzeitig ist Bergen eine Studentenhochburg mit reichlich musikinteressierten jungen Menschen – für volle Clubs ist also gesorgt. Für The Alexandria Quartet war das wohl noch nicht genug. Sie packten ihre Koffer, folgten dem Ruf ihres Labels und zogen geschlossen als Band nach London. Dort leben die vier Jungs nun in einer WG und widmen sich voll und ganz ihrer Musik. Das schweißt zusammen.

Das ist so ziemlich dasselbe wie wenn wir auf Tour sind. Seit wir zusammen nach London gezogen sind, fühlen wir uns wie Brüder. Wir kennen uns jetzt ganz gut, kennen sowohl die positiven als auch die negativen Seiten. Das ist auch gut so, denn in einer Band zu spielen ist wie eine Beziehung mit vier Typen – das kann manchmal schwierig sein, macht aber meistens Spaß.

Dass die vier Norweger jetzt in der Hauptstadt des Britpop leben macht durchaus Sinn, ist doch Sänger Martin Skålnes bekennender Oasis-Fan. Und auf 90er Jahre Brit-Rock/Pop können sich alle vier einigen. So hat auch das selbsbetitelte Debütalbum von The Alexandria Quartet starken Insel-Charakter, weiß sich aber nicht zuletzt durch die eindrucksvolle Gesangsstimme von den sonst eher nöligen Briten abzusetzen. Ihre Heimat hat die Band aber noch nicht ganz vergessen, vor allem die Weihnachtsbräuche sind noch in guter Erinnerung.

In Norwegen ist Weihnachten wirklich sehr bedeutsam. Die Leute gehen in die Kirche, auch wenn es das einzige Mal im Jahr ist. Außerdem essen wir Lamm am Spieß, ziemlich salzig, und dazu Kohlrabi.

Für den akustischen Adventskalender haben die norwegischen Feinschmecker ihre Single Into The Light eingespielt.

The Alexandria Quartet – Into The Light (detektor.fm Akustik-Session)

Redaktion