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Erweitern die Soundpalette: Alabama Shakes. Foto: Promo.
Erweitern die Soundpalette: Alabama Shakes. Foto: Promo.

Album der Woche: Alabama Shakes – Sound & Color

Southern Rock mit Schuss

Alabama Shakes sind von unbekannten Hinterwäldlern zu Festival-Headlinern avanciert. Mit ihrer Mischung aus Southern Rock und Soul haben sie einen Nerv getroffen. Auf ihrem zweiten Album „Sound & Color“ wagt sich die Band aus ihrer Nische.

Es sei ein bisschen beängstigend gewesen, die neuen Songs zum ersten Mal live zu spielen. Das gab Alabama-Shakes-Sängerin Brittany Howard kürzlich in einem Interview zu Protokoll. Es hätte sich angefühlt wie der erste Auftritt der Band 2009. Aber sie wusste, dass sie es machen musste. Denn wenn sie nicht auf die Bühne ginge, würde alles so bleiben wie es ist. Und das war schon 2009 keine Option, als sie sich noch mit schlecht bezahlten Jobs als Truckfahrerin oder bei der Post über Wasser hielt.

Das Kind muss auf die Bühne

Brittany Howard wächst in der Kleinstadt Athens in Alabama auf. In der Schule langweilt sie sich und zu Hause heckt sie ständig Unfug aus. Sie schluckt die Herztabletten ihres Opas, sperrt die Katze in den Kühlschrank oder jagt mit zusammengemixten Chemikalien ihr Baumhaus in die Luft. Bei Familiengeburtstagen singt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Lieder vor und imitiert Elvis oder James Brown. Schnell ist klar, das Kind muss auf die Bühne, denn sie liebt es, vor Publikum aufzutreten. Sie bringt sich selber Schlagzeug und Gitarre bei und schreibt Songs. In der Schule trifft sie Gleichgesinnte und aus losen Nachmittags-Jamsessions entsteht bald eine richtige Band.

https://www.youtube.com/watch?v=TtGGsMbQez4

Schon mit ihrer ersten Single Hold On sorgen Alabama Shakes für Aufsehen in den einschlägigen Blogs. Ihr Debütalbum Boys & Girls verkauft sich folgerichtig wie geschnitten Brot. Ihre Tagesjobs haben die Bandmitglieder seither aufgegeben. Jetzt konzentrieren sie sich ganz aufs Musik machen. Das Mehr an Zeit hört man Album Nummer zwei an. Sound & Color ist komplexer und ausgefeilter, die Soundpalette größer. Ein zartes Vibraphon, psychedelisch-verzerrte Bässe und funky Gitarrenriffs mit viel Hall bevölkern jetzt die Songs von Alabama Shakes.

Schreien oder Keuchen

Howards Stimme ist natürlich immer noch das Zentrum der Songs von Alabama Shakes. Ob im lasziven Falsett oder irgendwo zwischen Keuchen und Schreien, sie kann einfach alles und es klingt immer großartig. Sogar dann, wenn es sich so anhört, als würde sie aus dem Kleiderschrank heraus singen, wie in dem Song Guess.

Mit Sound & Color haben Alabama Shakes ein Kunststück geschafft: Sie wiederholen sich nicht, verwirren aber auch ihre Fans nicht zu sehr. Einige der Stücke klingen zwar eher nach Studio-Improvisation als nach fertigem Song. Aber insgesamt ist Sound & Color ein gelungenes und kurzweiliges Album geworden, das auch live ganz großartig klingen wird. Da braucht sich Brittany Howard überhaupt keine Sorgen machen.

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