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Eine echte Rampensau: Anderson .Paak beim Northsea Jazz Festival
Foto: Ben Houdijk / Shutterstock.com

Album der Woche | Anderson .Paak – Oxnard

Wo bitte geht’s nach Oxnard?

Mit seinem letzten Album „Malibu“ hat Anderson .Paak es 2016 schon auf diverse Jahresend-Bestenlisten geschafft. Jetzt liefert er den Nachfolger – „Oxnard“ heißt das neue Werk. Benannt ist es nach seinem Geburtsort nördlich von Los Angeles und bildet den Abschluss seiner Beach-Town-Trilogie.

Vor ein paar Jahren musste Anderson .Paak noch Couchsurfen, um Geld zu sparen. Das hat er heute nicht mehr nötig, jetzt – so heißt es in dem Song Mansa Musa – ist jeden Tag Weihnachten: es gibt immer Hummer und Champagner, schnelle Autos, Bling und die Taschen voller Geld. Angesichts der aktuell schlimmsten Waldbrände in der Geschichte Kaliforniens hat solch gut gelaunte Angeberei einen bitteren Beigeschmack. Denn auch der Bezirk seines Geburtsorts Oxnard, nach dem er das Album benannt hat, ist davon betroffen. Aber das konnte Anderson .Paak bei den Aufnahmen natürlich nicht wissen. Und weil er eben kein abgehobener Blender ist, hat der Musiker die Veröffentlichung mit einer wohltätigen Veranstaltung gefeiert. Auf „Andy’s Carnival“ konnten die Betroffenen für ein paar Stunden auf andere Gedanken kommen.

Nicht immer auf der Sonnenseite

Denn er selbst stand auch nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens: als er sieben Jahre alt ist, kommt sein Vater ins Gefängnis, weil er seine Mutter tätlich angegriffen hat. Später arbeitet Anderson .Paak auf einer Marihuana-Plantage, um Geld für sein erstes Album zu verdienen. Er hat hohe Schulden und ist mit Frau und Kind eine Weile obdachlos. Das Blatt wendet sich, als ihn der Musiker Shafiq Husayn unter seine Fittiche nimmt. 2015 lädt Dr. Dre ihn ein, an seinem Album Compton mitzuwirken und von da an geht es steil bergauf.

https://www.youtube.com/watch?v=u749Hi0gDVM

Das neue Album Oxnan ist nach Venice und Malibu der Abschluss seiner Beach-Town-Trilogie. Funk, Soul und R&B fließen mühelos zusammen. Ein brodelnder Bass untermalt geschmeidige Synthies und Nile-Rogers-Gitarren-Riffs, hektische Trap-Beats bringen die Lautsprecher zum Wackeln während im Hintergrund gerade die Sonne über dem Pazifik untergeht. Dazu lässt Anderson .Paak seine dauerbrünstige Song-Charaktere zahlreiche Bettgeschichten erleben. Für das Album hat hat er sich außerdem jede Menge Gast-Stars mit ins Boot geholt: unter anderem geben sich Snoop Dog, Kendrick Lamar, Q-Tip und Dr. Dre ein Stelldichein.

Aus dem Vollen schöpfen

Auf Oxnard schöpft Anderson .Paak aus dem Vollen, genießt hörbar seine finanzielle Freiheit. Über zwei Jahre und zahllose Studiosessions sind in die Entstehung des Albums geflossen. Das wirkt mitunter ein bisschen überambitioniert, weniger ist eben manchmal doch mehr. Anderson .Paaks Funk und Rap-Synthese macht trotzdem jede Menge Spaß und klingt sicherlich noch besser in einem Cabrio auf einer kalifornischen Küstenstraße.

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